Google-Glass Träger im Kino festgenommen
Smart Devices und Wearables wie Google-Glass sollen für die Zukunft einige Neuerungen bereit halten und vielseitig eingesetzt werden. Jedoch wurde einem Kinobesucher in den USA Google Glass zum Verhängnis.
Columbus, Ohio. Samstagabend des 18. Januars 2014: ein Mann plante mit seiner Frau einen Kinoabend, organisierte Karten und saß bereits im Kinosaal. Danach begann eine Geschichte die selbst aus einem Film hätte sein können, denn es kam alles ganz anders als geplant:

In einem AMC-Kino wird ein Mann festgehalten, da er eine ausgeschaltene Google Glass getragen hat.
Bild Quelle: amctheatres.com
Ungefähr eine halbe Stunde nach Filmbeginn: Agenten der Homeland Security Investigation betraten den Kinosaal und forderten den Helden unserer Geschichte auf, seinen Sitz zu räumen und mit ihnen den Saal zu verlassen. Diesem wurde daraufhin seine Google Glass entwendet und der Vorwurf geäußert er habe den Film illegalerweise mit seiner Brille mitgeschnitten.
Dies war jedoch nicht der Fall, denn die Brille sei laut Augenzeugenbericht des Betroffenen auf „Aus“ gewesen.
Da sie gleichzeitig seine normale Sehhilfe darstellt und mit speziell gefertigten Gläsern ausgestattet ist, nutzte er die Google Glass nur als normale Brille.

Google Glass sorgt in letzter Zeit öfters für Furore. Das Bewusstsein bezüglich Wearables müsste geschärft werden.
Bild Quelle: Google
Um nachzuweisen, dass es sicherlich einen illegalen Filmmitschnitt gegeben habe, wurde der Mann mit seiner Frau 30 Minuten lang vor dem Kino festgehalten: Würde er gestehen, dass er eine Straftat begangen habe, könne man sich weiteres sparen – lautete nach Augenzeugenbericht die Aussage der Beamten der Homeland Security.
Erklärungsversuche stießen bei den Beamten jedoch auf taube Ohren: Da die Gefahr bestehen könnte, dass er seinen illegalen Mitschnitt lösche, durfte die Brille vom Verdächtigen nicht mehr berührt werden – somit konnten die Beamten vor Ort nicht von Schuld oder Unschuld überzeugt werden.
Da unser Protagonist sich jedoch keiner Schuld bewusst gewesen ist und die angeblichen illegalen Handlungen nicht bestätigen konnte, wurde er von seiner Frau getrennt und in ein separates Büro gebracht.
Dort wurde er weitere 3 Stunden befragt. Nebenbei wurden die Daten auf seinem IPhone und der Google Glass analysiert bis die Beamten der Homeland Security letztendlich zu folgendem Ergebnis kamen: Es gab niemals illegale Filmmitschnitte, worauf unser Protagonist ‚freigelassen‘ wurde.
Als Entschädigung für diese Unannehmlichkeit wurde dem Ehepaar insgesamt vier Freikarten für zukünftige Kinobesuche geschenkt.
Der Grund für das Einschalten der Homeland Security Investigation sei die illegale Filmpiraterie gewesen, der sich die Motion Picture Association of America immer mehr erwehren müsse.
Aufklärung und Regelmentierungen im Bereich Wearables werden notwendig
Ähnlich wie der jüngste Gerichtsprozess gegen eine Frau die Google Glass während des Autofahrens getragen hat, zeigt auch dieses Beispiel, dass sich die öffentlichen Organe, wenn nicht sogar auch die Weltbevölkerung, so langsam auf die Funktionen, Möglichkeiten und den Nutzen der kommenden Wearable-Devices einstellen muss.
Dazu gehört jedoch auch einiges an Aufklärungsarbeit und Bereitschaft sich dem neuen Trend offen gegenüber zu stellen sowie weitere explizite Maßnahmen, wie – im aktuellen Fall – das direkte Verbieten von Smart Glasses in Kinos.
Den ganzen Augenzeugenbericht finden Sie hier bei den Kollegen von The Gadgeteer.