3. Februar 2014 | pArtikel drucken | kKommentieren

EU will Autos per Fernbedienung stoppen

Neuwägen könnten in Zukunft so ausgerüstet sein, dass sie von der Polizei im Falle eines Diebstahls oder einer anderen Straftat per Fernbedienung gestoppt werden können.

Die britische Bürgerrechtsorganisation Statewatch veröffentliche online jüngst das Arbeitsprogramm eines technischen Polizeinetzwerks.

Darin geht es um das Anhalten von Fahrzeugen per Funk. Mitglieder des „European Network of Law Enforcement Technology Services“ (Enlets) sollen sich diese Technik wünschen und plädieren dafür, sie serienmäßig in alle in der EU zugelassenen Fahrzeuge einzubauen. Dabei soll die Kontrolle über diese „Fernbedienung“ der Polizei obliegen.

Eine ähnliche Technologie existiert bereits und ist schon seit geraumer Zeit auf dem Markt. OnStar ist ein Auto-Security-System von General Motors und hat eine äquivalente Funktion: Neben genauen Navigationsangaben verlangsamt OnStar Autos, wenn dem Gerät der Auto-Diebstahl gemeldet wird.

OnStar konnte bereits im Jahre 2009 Erfolge verbuchen, wie die Kollegen der Los Angeles Times damals berichteten.

Sollte das vorgelegte Bestreben genehmigt werden und die Polizei die Kontrolle über das An- und Ausschalten von Fahrzeugen erhalten, bleiben folgende Fragen zu klären: Entspricht dies noch dem Sinn der Privatsphäre und was passiert, wenn aus Versehen ein Auto bei Höchstgeschwindigkeit von einem Polizisten ausgeschaltet wird?

Dazu kommt noch eine ganz andere Frage: Was, wenn diese Technologie in die falschen Hände gerät? Zumindest haben bis jetzt, wie bei OnStar, die Nutzer die Befehlsgewalt über das System und erhalten lediglich den technischen Support von General Motors.

Um die vorgeschlagene Technik von Enlets zu realisieren, veranschlagt das Programm ein erforderliches Gesamtbudget in Höhe von 915.000 Euro. Davon sollen bisher rund 620.000 Euro gewährt worden sein. Das ganze Vorhaben muss laut den Angaben von Statewatch jedoch erst noch abgesegnet werden.

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