6. Februar 2014 | pArtikel drucken | kKommentieren

IBM: Watson reist nach Afrika

Mit Watson und weiteren kognitiven Systemen im Gepäck macht sich IBM auf den Weg nach Afrika. Wissenschaftler und Unternehmer des aufstrebenden Kontinents sollen dadurch Zugang zu kognitiven Computertechnologien erhalten.

IBM will mit dieser Initiative, genannt Projekt Lucy, in den nächsten zehn Jahren Afrika mit kognitiver IT unterstützen und investiert dafür rund 100 Millionen Dollar.

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Watson und Big Data Analysen sollen helfen Afrika zu verbessern.
Bild Quelle: IBM

“Watsons kognitive Fähigkeiten bieten für Afrika ein unwahrscheinlich großes Potential. Somit können wir innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte einen Entwicklungsstand erreichen, für den heutige, besser entwickelte Märkte zwei Jahrhunderte gebraucht haben”, sagte Kamal Bhattacharya, Geschäftsführer der IBM Research-Afrika.

Die Wissenschaftler sollen mit den Vorteilen von Big Data und Watsons Analysefähigkeiten marktfähige Lösungen für Schlüsselbereiche wie Gesundheit, Bildung, Wasserversorgung, Mobilität oder Landwirtschaft entwickeln.

“Daten-gestützte Entwicklungen bieten das Potential, das menschliche Befinden zu verbessern und geben Entscheidungsverantwortlichen den notwendigen thematisch tiefgründigen Einblick, um zielgenau entscheiden zu können.“,sagte Aaron Williams, Vorstandsvorsitzender für internationale Entwicklungen, RTI International.

Unter dieser Prämisse soll das „Center for Data-Driven Development“ (CEDD) in Afrika ins Leben gerufen werden. Forscher sollen die sozialen und ökonomischen Konditionen präzise auswerten, um mit eventuell aufkommenden Problemen frühzeitig fertig werden zu können. Die ersten Bereiche, denen sich das CEDD widmen wird, sind Healthcare und Education.

Healthcare

Das südliche Afrika wird von ungefähr 25 Prozent aller weltweiten Krankheiten heimgesucht. Außerhalb von Städten kommt dabei die häufigste Form von Gesundheitsversorgung von so genannten „Health Workers“.

Das CEDD soll Daten über alle Krankheiten in Afrika sammeln, sodass letztendlich Ärzte und „Health Workers“ von Watsons Analysefähigkeiten profitieren und die Krankheiten schnell identifizieren und zielgerichtet behandeln können.

Ein Beispiel: Mit 22 Prozent weltweit leiden überwiegend die südafrikanischen Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Big Data und Watson sollen daher in Zukunft helfen, die Krankheit und deren Entwicklung besser zu verstehen und neue Herangehensweisen für die Vorbeugung, Diagnose und Behandlung bereitstellen.

Education

Aktuell erreichen die Hälfte der afrikanischen Kinder das Erwachsenenalter und können nicht lesen, schreiben oder einfache mathematischen Aufgaben lösen.

Der Schlüssel, um effizient an dieses Problem heranzugehen, ist ein genaues Verständnis von der Leistung der Schüler, den Fähigkeiten der Lehrer, Anwesenheit, Klassengröße, sprachliche Fähigkeiten und Lehrmaterial.

Das CEDD kann mit Big Data und Watsons Hilfe neue ganzheitliche Herangehensweise der Datenanalyse erstellen, die zuvor nicht wahrgenommene Zusammenhänge identifiziert.

So könnte Watson die Verbindung zwischen einer verseuchten Wasserstelle, der Ausbreitung von Cholera und der niedrigen Schulanwesenheit in einer Region identifizieren und analysieren. Auch andere Gründe wie den Mangel an Sanitärgütern oder kultureller Tradition, beispielsweise die Verantwortungsübergabe an den ältesten Sohn, soll Watson in Betracht ziehen können.

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