12. September 2014 | pArtikel drucken | kKommentieren

Gefährlich: Smartwatches als Wanzen

Wearables verraten viel über uns selbst. Doch was ist, wenn sich ein anderer einklinkt?

Mittlerweile hat so gut wie jeder große Smartphone-Hersteller eine Smartwatch im Angebot – auch Apple. Glaubt man den Herstellern sind Wearables der neue Trend. Die meisten von ihnen sind nicht nur schick anzusehen, sondern auch praktisch: Sie ermöglichen uns, noch schneller auf Informationen wie Nachrichten, Termine und Kontakte zuzugreifen. Das Smartphone – mit dem das Gadget verbunden ist – kann in der Tasche bleiben.

Doch sind Wearables auch sicher? Mit der Anzahl der ans Internet angeschlossenen Geräte steigt auch das Risiko von Cyberangriffen. Kaspersky illustriert im Rahmen einer Untersuchung zu dem Thema „Gefahren im Internet der Dinge“ anhand zweier Wearables, wie sich Hacker diese Gadgets zu Nutze machen.

Ted Eytan Google Glass and Future Health 25823

Ich sehe was, was Du nicht siehst – oder doch? Google Glass. Quelle: Ted Eytan. Google Glass and Future Health 25823

Google Glass kommuniziert unverschlüsselt

Besonders Google Glass hat Schwachstellen. Wählt sich die Datenbrille via WLAN ein, kann es zu einer sogenannten Man-in-the-Middle-Attacke kommen, bei der sich der Angreifer unbemerkt zwischen Endgerät und Hotspot schaltet, um den Datenverkehr abzuhören.

Laut Kaspersky verschlüsselt Google Glas in dieser Kommunikation bei Weitem nicht alle Inhalte. Cyberkriminelle können so leicht mitlesen, für welche Fluggesellschaften, Hotels oder touristische Ziele sich ein Google Glass-Nutzer interessiert.

Die Smartwatch-Wanze

Auch die Smartwatch Galaxy Gear 2 hat Schwachstellen. Laut den Kaspersky-Experten können Angreifer unbemerkt Fotos von der Umgebung schießen und sogar den Kameraton ausschalten.

Gerade hat auch Apple seine neue Uhr Apple Watch vorgestellt, die Sensoren zur Pulsmessung und Fortbewegung hat. Das soll aber erst der Anfang sein. Die nächste Apple-Uhr soll Medienberichten zufolge auch beispielsweise wie Schlafverhalten, Blutzucker und Wassereinlagerungen im Körper messen. Praktisch!

Doch die beiden Beispiele zeigen uns, dass Wearables nicht sicher sind. Mit Sensoren gespickte Smartwatches zusammen mit den passenden Apps legen auf den ersten Blick kostengünstig viele Informationen über uns selbst frei. Und man weiß nie, wer noch mit liest – dann kann es schnell teuer werden.

Quelle Featured Image: Emilian Robert Vicol Inside-Spy-Watch-Camera-Video-Recorder__12226

Hier schreibt Wolfgang Emmer für Sie

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