4 Tipps: So sorgen CEOs für mehr Agilität im Business
Bewährte Managementkonzepte verlieren zunehmend an Bedeutung. Business-Entscheider werden ihr Unternehmen in Zukunft radikal verändern müssen, um in Zeiten der Digitalen Transformation zu bestehen. Wie Sie im digitalen Zeitalter von erhöhter Business Agilität profitieren, verraten diese vier kompakten Tipps.
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Das Beispiel Airbnb zeigt, dass die Digitale Transformation die meisten, wenn nicht gar alle Geschäftsmodelle in den Grundfesten erschüttern und verändern wird. Folgten Hotels etwa über Jahrzehnte einem traditionellen Geschäftsmodell, konnte Airbnb innerhalb weniger Jahre die komplette Branche umwerfen.
Oder denken Sie kurz an Kodak und die Niederlage gegen Digitalfotografie, oder auch an klassische Fernsehsender und den aussichtslosen Kampf gegen Streaming-Anbieter wie Netflix oder Hulu.
Gerade Projektplanung und langfristige Business-Strategien haben sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. Der Zeithorizont, in dem Ereignisse geplant, durchgeführt und analysiert werden, hat sich von ehemals Jahren auf Monate reduziert. Neue digitale Lösungen, die beispielsweise zum mobilen Arbeiten, zu einer Always-On Gesellschaft oder zur Kommunikation in Echtzeit geführt haben, tragen ihren Teil maßgeblich bei.
Auch Sie planen in Ihrem Unternehmen mittlerweile wahrscheinlich eher kurz bis mittelfristig, müssen sich regelmäßig an neue Erkenntnisse anpassen und eine dauerhafte Flexibilität – gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern – an den Tag legen.
CANCOM.info zeigt Ihnen, wie Sie in Zeiten der Digitalen Transformation den Überblick behalten und wie Sie mit vier Tipps eine effizientere Agilität im Alltag gewährleisten können.
Pro-aktiv und flexibel – 4 Tipps zu digitaler Business Agilität
1. Es gibt keinen vordefinierbaren Endzustand

Halten Sie immer mehrere Trends im Auge und richten Sie Ihre Entwicklung gleichmäßig darauf aus. (Bild: © svetikd / iStock)
Früher gab es für Produktentwicklung und neue Prozesse einen klaren Aufbau – es gab einen definierbaren Zielzustand für das Management. Das hat sich unter anderem durch digitale Analyse-Lösungen wie Big Data erheblich geändert. Unternehmen können im digitalen Zeitalter heute jederzeit den aktuellen Stand eines Projektes abrufen und entsprechende Schlüsse ziehen oder Maßnahmen abändern.
Business-Entscheider sollten sich demnach im Idealfall nur auf eine Richtung einigen, um flexibel zu bleiben und gegebenenfalls ein Projekt mittels unterschiedlicher Herangehensweisen zu bearbeiten.
2. Neue Resultate sollten in kürzester Zeit vorliegen
Mehrjährige Entwicklungsphasen können sich viele Unternehmen heutzutage nicht mehr leisten. Die Konkurrenz, beispielsweise junge Startups, treibt neue Geschäftsmodelle, Produkte und Services oftmals binnen weniger Monate voran, sodass auch traditionelle Betriebe sich an kürzeren Fristen orientieren sollten.
Das Ziel: Erste Resultate sollten nach wenigen Wochen oder Monaten vorliegen. Im Startup-Jargon hat sich hier das Wort „Minimum Viable Product“ etabliert – ein Produkt, dass zumindest in groben Zügen erkennbar und ausgearbeitet ist. Hier ist allerdings oft nicht von einem funktionsfähigen Prototyp die Rede: So können schon digital erarbeitetes Bildmaterial oder eine Landingpage mit allen Produktinformationen ausreichen.
Auf diese Weise wird eine Menge Zeit, Arbeit und Geld gespart – das Produkt kann Testern und Investoren binnen kürzester Zeit vorgestellt werden.
3. Konkrete Pläne führen nur bedingt zur Agilität

Setzen Sie mittelfristige Ziele, die bereits finale Entwürfe bereithalten, anstatt langfristig auf ein fixes Ziel hinzuarbeiten. (Bild: © South_agency / iStock)
Projektpläne oder Mindmaps sollen bekanntlich helfen, möglichst jedes Detail abzubilden und planen zu können. Jedoch kann bei ausführlichen Plänen mitunter die nötige Flexibilität leiden.
Denn: Ein detaillierter Plan kann rasch zu einem falschen Gefühl der Kontrolle führen. Er stellt zwar den Weg zum Ziel dar, allerdings kann das Ziel, gerade wenn es über mehrere Ebenen erreicht werden soll, aus dem Auge verloren werden.
Zum Schluss erhalten Sie dann vielleicht das ehemals geplante Produkt, nicht planbare Umstände wie dynamische Marktentwicklungen, neue Ergebnisse aus der Big Data Analyse oder raschere Startups werden aber nicht beachtet. Doch gerade diese setzen auf die Vorteile von Analytics-Software – wie auch eine aktuelle Studie des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung zeigt.
Setzen Sie den Fokus stattdessen eher auf konkrete Arbeitsergebnisse oder Prototypen und hinterfragen Sie so die Entwicklung mittelfristig immer wieder.
4. Herkömmliche Entscheidungsprozesse sollten überdacht werden

Business-Entscheider sollten stets hinterfragen, ob aktuelle Entscheidungsprozesse im eigenen Unternehmen noch in der hoch agilen Wirtschaftswelt mithalten können. (Bild: Evernine)
Obwohl Unternehmen schon heute riesige Datenmengen sammeln und speichern, nutzen sie die daraus gewonnenen Erkenntnisse in ihren strategischen Entscheidungsprozessen bei weitem nicht aus.
Ein möglicher Grund: Herkömmliche Entscheidungsprozesse entsprechen immer seltener der hohen Veränderungsgeschwindigkeit, mit der Unternehmensverantwortliche nach Antworten suchen. Bekräftigt wird dieses Argument etwa durch vermehrt dynamische Märkte und digitale Prozesse, die in jeder Branche Einzug erhalten. Das zeigt beispielsweise auch eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger.
So könnte ein moderner Entscheidungsprozess aussehen:
Phase 1: Problemstellung verstehen.
Phase 2: Tragen Sie alle vorhandenen Informationen zusammen.
Phase 3: Legen Sie auf Basis der ausgewerteten Informationen einen Projektplan an, der Flexibilität jederzeit erlaubt.
Phase 4: Formulieren Sie eine Idee bis ins Detail aus / erstellen Sie einen (digitalen) Prototypen.
Phase 5: Eruieren Sie alle möglichen Einsatzgebiete Ihres Prototypen, konzeptionieren Sie grob Alternativen.
Phase 6: Halten Sie stets den Markt und die Trends im Blick – das kann auch monatlich Auswirkungen auf Ihren Entscheidungsprozess haben.
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