Hyper Converged Infrastructure
Hyper Converged Infrastructure (HCI) ist ein wichtiger Trend im Rechenzentrum. HCI-Lösungen vereinen Server-, Speicher- und Netzwerk-Komponenten sowie Virtualisierung in einem System, meist in Form einer Appliance. Sie lassen sich einfach verwalten, sind flexibel skalierbar und senken die Kosten.
11. Mai 2018
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Bild: © bsdrouin/pixabay.com
Viele mittelständische Unternehmen nutzen in ihren Rechenzentren noch Server, Storage-Systeme, Netzwerk und Software unterschiedlicher Hersteller nebeneinander. Die IT-Abteilung hält diese heterogenen Systeme mit hohem Aufwand am Laufen, da deren Integration etwa durch Inkompatibilitäten im Laufe der Zeit immer komplexer wird. Hinzu kommen die verschiedenen Managementlösungen der einzelnen Systeme.
Diese uneinheitliche Infrastruktur erhöht die Kosten und bindet unnötig Ressourcen, die für neue Herausforderungen wie die digitale Transformation des Unternehmens fehlen. Abhilfe schafft hier eine Hyper Converged Infrastructure (HCI).
Um die Administration zu vereinfachen und die IT-Abteilung zu entlasten, kam zunächst das Konzept der Converged Infrastructure auf, sprich konvergente Infrastrukturen. Diese Lösungen verbinden Prozessoren, Server(-Virtualisierung), Storage, Netzwerk in einem Gehäuse oder einer Box, die sich zentral verwalten lässt.
Wichtig: Eine konvergente Infrastruktur kann teilweise virtualisiert sein, muss aber nicht. Hardware und Software der Produkte sind meist für einen bestimmten Workload vorkonfiguriert und stammen von einem einzigen Hersteller und seinen Partnern. Einsatzgebiete können der Betrieb von VDIs mit virtuellen Desktops, eine Datenbank oder auch eine spezifische Anwendung sein.
HCI oder hyperkonvergente Infrastrukturen gehen noch einen Schritt weiter. Wie konvergente Lösungen fassen sie alle notwendigen IT-Ressourcen in einem Pool auf einer Appliance zusammen. Sie bauen aber konsequent auf Virtualisierung von Server, Storage und Netzwerk sowie eine Software-zentrierte Architektur. Da die hyperkonvergenten Systeme den Fokus auf virtuelle Maschinen und Anwendungen legen, können Firmen damit ihre Workloads von der physischen Infrastruktur entkoppeln.
Neben Server, Storage und Netzwerk bietet HCI zusätzliche Funktionen wie Backup & Recovery, Deduplizierung, Datenkomprimierung für den Transport über das Netzwerk oder WAN-Optimierung. Hyperkonvergente Systeme enthalten auch Gateways zur Cloud-Anbindung oder lassen sich in ein Disaster-Recovery-Konzept einbetten, das mehrere Rechenzentren umfasst. Die Verwaltung und Steuerung der gesamten IT funktioniert bei HCI über eine zentrale Software-Plattform, meist in Form eines Web-Frontends.
Hyperkonvergente Systeme heben damit die technischen Silos auf, die häufig noch in Rechenzentren zu finden sind. So entstehen konsolidierte, zentral verwaltete Umgebungen. Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
Die Ausführungen zeigen: Eine HCI-Umgebung bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile. Die Bandbreite reicht von einer hohen Flexibilität und Skalierbarkeit bis hin zu einer unkomplizierten Verwaltung. Angesichts dessen ist es kein Wunder, dass laut Marktforschern wie IDC softwaredefinierte, hochintegrierte Lösungen wie HCI künftig weiter zunehmen werden. Schließlich müssen IT-Organisationen immer schneller und flexibler werden.