Deutsche Schulen hinken bei der Digitalisierung hinterher – zu diesem Ergebnis kommen zahlreiche Studien. Die deutsche Bildungspolitik ist sich einig: Dieser Umstand muss geändert werden. Nur dann können die Schüler auf die digitale Welt vorbereitet werden.
19. Juni 2018
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Lesedauer: ca. 5 Min.
Bild: © CANCOM
In einem Artikel vom Januar 2018 bringt es die Wochenzeitung “Die Zeit” auf den Punkt: “Hätte jemand die vergangenen Jahrzehnte im Tiefschlaf verbracht und würde in einem deutschen Klassenzimmer wieder aufwachen, er bekäme den Eindruck, die Welt sei fast wie früher.”
Diese Welt sieht beispielsweise so aus: An der Tafel steht ein Lehrer. Mit der Kreide schreibt er Formeln auf. Die Schüler sitzen gebeugt über ihre Hefte und notieren sich mit einem Stift die wichtigsten Punkte. Ab und zu werfen sie einen Blick in ihr Schulbuch, das aufgeschlagen auf dem Tisch liegt. Ihre Smartphones liegen im Rucksack oder sind in der Hosentasche verstaut. Verbunden sind die Geräte über Mobilfunk – WLAN ist im Klassenzimmer nicht verfügbar.
Bis heute läuft der Alltag an vielen deutschen Schulen genau so ab. Der Unterricht findet zum großen Teil analog statt – digital sind Schüler wie Lehrer erst außerhalb des Klassenzimmers unterwegs. Im Vergleich zu Finnland oder Estland, die als digitale Vorreiter gelten, hinkt Deutschland hinterher.
Für die Schüler kann das gravierende Folgen haben. So besteht die Gefahr, dass deutsche Abiturienten nicht wissen, wie man mit Office-Programmen wie Excel oder PowerPoint richtig umgeht. Für die heutige Jobsuche ist das ein großer Nachteil. Denn viele Arbeitgeber in Deutschland setzen nähere Kenntnisse in diesen Programmen voraus.
Untersuchungen wie von der Bertelsmann-Stiftung oder Bitkom zeigen auf, woran es bei der Digitalisierung an deutschen Schulen hakt. Häufige Ursachen sind
Dies hat Folgen. So trauen viele Menschen in Deutschland der Institution Schule nicht zu, eine ihrer zentralen Pflichten zu erfüllen: junge Menschen für die technologischen Herausforderungen der künftigen Arbeitswelt zu rüsten. Zu diesem Schluss kommt etwa eine aktuelle Studie der Vodafone Stiftung Deutschland.
Demnach sehen zwar 84 Prozent der Befragten die Schule in der Verantwortung, junge Menschen auf die künftigen technologischen Herausforderungen vorzubereiten. Dass die Schule dieser Verantwortung gerecht wird, glaubt aber nicht einmal jeder Fünfte (18 Prozent).
Lehrern und Schulleitern ist mehrheitlich klar, dass deutsche Schulen sich verändern müssen, um ihren digitalen Rückstand aufzuholen. Denn der digitale Wandel, auch in der Schule, ist unaufhaltsam. Das besagt unter anderem der “Monitor digitale Bildung” der Bertelsmann-Stiftung vom September 2017.
Wie diese Veränderung konkret umgesetzt werden soll, wissen viele jedoch nicht. Tatsächlich birgt eine erfolgreiche Digitalisierung der Schulen zahlreiche Facetten – das betont die Bertelsmann-Studie. Denn „Digitalisierung“ bedeutet nicht nur eine gute technische Ausstattung mit leistungsstarkem WLAN, IT-Support und Geräten.
Sie schließt auch den pädagogisch sinnvollen Einsatz von digitalen Medien im Unterricht ein. Und der digitale Unterricht weist großes Potenzial auf: Laut der Bertelsmann-Studie fördern digitale Medien kreatives, individuelles und interaktives Lernen – egal, ob etablierte Medien wie YouTube und Wikis oder neuere Anwendungen wie Lern-Apps, Lernspiele oder Simulationen im Schulalltag eingesetzt werden.
Zu den etablierten Medien zählen indes auch gängige Tools wie Excel, PowerPoint oder Photoshop.
Sollten Schulen umgekehrt keine neuen Technologien im Unterricht einsetzen, laufen sie Gefahr, sich von der Lebenswelt der Schüler zu entkoppeln und den Umgang mit digitalen Medien nur unzureichend zu vermitteln, so die Studienautoren.
Neben Lehrern und Schulleitern hat auch die Politik die Zeichen der Zeit erkannt. Mit einem Digitalpakt möchte die Große Koalition die Digitalisierung der deutschen Schulen fördern. Für das Programm sind 5 Milliarden Euro vorgesehen. Damit sollen deutschlandweit Klassenzimmer vernetzt und mit WLAN ausgerüstet werden. Außerdem sollen Schulen mit Computern sowie sicheren Cloud-Lösungen für Unterrichtsinhalte ausgestattet werden.
Wann genau der Digitalpakt für Schulen umgesetzt wird, ist allerdings unklar. Als Voraussetzung muss zunächst das im Grundgesetz verankerte Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in der Bildungspolitik gelockert werden. Und noch weiß niemand, zu welchem Zeitpunkt die hierfür nötige Grundgesetzänderung in Kraft tritt. Bildungsministerin Anja Karliczek setzt darauf, dass dies spätestens Ende 2018 geschieht – das sagte sie im April diesen Jahres.
Mit der Lockerung des Kooperationsverbotes hätte der Bund mehr Möglichkeiten, den Ländern Geld für Schulen bereitzustellen – um so die Digitalisierung der deutschen Schulen voranzutreiben. Bis auf wenige Ausnahmen ist es dem Bund bisher verboten, Geld für Schulen auszugeben.
Bis zur digitalen Schule ist es ein weiter Weg. Eine Grundvoraussetzung ist die Ausstattung mit passender Hardware (Bild: © Rawpixel.com/stock.adobe.com)
Es zeigt sich: Die Digitalisierung der Schulen ist eine komplexe Angelegenheit. Es müssen einige Punkte berücksichtigt werden – von WLAN, IT-Support und Geräten bis zum Einsatz von digitalen Medien im Unterricht. Ein Überblick:
Hierfür spielt die umfassende und sichere Vernetzung von Schulen mit schnellem WLAN eine wesentliche Rolle. Außerdem ist es notwendig, ein Mobile Device Management-System zu implementieren. Denn damit lassen sich alle im Netzwerk eingeloggten Geräte, ob schuleigen oder mitgebracht, zentral und sicher verwalten. Außerdem kann die IT so bestimmte Zugriffe zu Webseiten einschränken – um jugendsicheres Surfen zu gewährleisten.
Neben der Hardware, wie Computer oder Tablets, muss die Schule mit passende Software ausgestattet werden. Auf diese Weise entstehen zeitgemäße, digitale Lernumgebungen. Ein Beispiel sind Online-Lernplattformen aus der Cloud, die für den Unterricht oder für Hausaufgaben zum Einsatz kommen.
Sollte eine Störung im Netzwerk oder mit Geräten auftreten, ist es wichtig, diese Störung schnellstmöglich zu beheben. Dies gelingt nur mit einem zuverlässigen IT-Support. Bei technischen Fragen seitens Schüler oder Lehrer kann dieser zudem wertvolle Hilfestellung leisten.
Um digitale Medien optimal im Unterricht einzusetzen, müssen Lehrer genau wissen, wie man damit umgeht – und welches Medium für welchen Einsatzzweck am besten geeignet ist. Dieses Wissen kann etwa über Seminare oder Workshops erworben werden.
Die Digitalisierung der Schulen kostet viel Geld. Um die Kosten zu stemmen, bietet sich unter anderem das Modell der Elternfinanzierung an. Hier beteiligen sich die Eltern der Schüler an den Kosten, die für die Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen anfallen. Für die Zukunft soll die Digitalisierung der Schulen staatlich gefördert werden – insbesondere mit dem Digitalpakt.
Ein Unternehmen, das Schulen bei der Umsetzung all dieser Punkte unterstützt, ist CANCOM. Auf die individuellen Anforderungen der Schule zugeschnitten, liefert der IT-Konzern alles aus einer Hand – vom Aufbau einer modernen IT-Infrastruktur, der Ausstattung mit passender Soft- und Hardware bis hin zu Seminaren und Workshops. Zur Finanzierung hat CANCOM flexible Leasingkonzepte im Angebot. Dabei setzt CANCOM unter anderem auf die Education-Lösungen von Apple. Diese zeichnen sich durch den „360 Grad-Ansatz“ aus.
So ergänzt Apple sein auf Schulen abgestimmtes Lösungsangebot mit Initiativen zur Lehrerfortbildung. Konkret bedeutet das: Schulen können nicht nur alle nötigen Lösungen wie Hardware (zum Beispiel iPad) oder Software (zum Beispiel iOS-Betriebssystem oder Lern-Apps) von einem Anbieter beziehen – wobei sämtliche Apple-Geräte, Software und Dienste ein hohes Sicherheitsniveau aufweisen.
Sie können ihren Lehrern auch Schulungskonzepte anbieten: Im Rahmen des Apple Professional Learning (APL) lernen Lehrkräfte und Schüler, wie sie mit den neuen Arbeitsgeräten richtig umgehen und diese effektiv im Unterricht einsetzen.
Laut CANCOM ist es dabei empfehlenswert, zusätzlich die Management-Lösungen von Jamf einzusetzen. Auf diese Weise können Mac Geräte über eine zentrale Schnittstelle verwaltet werden.
Weitere Informationen zu CANCOM, Apple und Jamf im Bildungsbereich finden Sie hier.