21. September 2018 | pArtikel drucken | kKommentieren
Arbeitswelt 4.0

Die Zukunft der Arbeitswelt gehört den Maschinen

Durch den technischen Fortschritt verändert sich die Arbeitswelt radikal: Einer neuen Studie zufolge werden Maschinen bis 2025 mehr Arbeit verrichten als Menschen. Damit würden Millionen Jobs wegfallen – aber auch viele neue entstehen.

Bis 2025 werden 52 Prozent der Arbeitsstunden von Maschinen und Robotern verrichtet. Werden bisher noch 71 Prozent der Arbeitsstunden von Menschen durchgeführt, soll dieser Anteil auf 48 Prozent sinken. Das ist das Ergebnis der Studie „The Future of Jobs“, die das Weltwirtschaftsforum am Montag veröffentlicht hat. Dazu wurden Personal- und Topmanager von mehr als 300 Unternehmen aus 20 Industrie- und Schwellenländern befragt.

Auf diese Jobs kommt es in der Arbeitswelt 4.0 an

Mit der Digitalisierung sollen demnach etwa 75 Millionen Arbeitsplätze wegfallen. Vor allem traditionelle Jobs wie in der Buchhaltung oder in der Sachbearbeitung seien gefährdet. Diese würden durch Maschinen ersetzt.

Gleichzeitig bringt die digitale Transformation auch große Chancen mit sich: So werden bis 2025 ca. 133 Millionen neue Jobs geschaffen, heißt es in der Studie weiter. Vor allem für Datenanalysten, Wissenschaftler, Software-Entwickler sowie Social Media- und E-Commerce-Experten seien die Aussichten günstig.

In den Bereichen Kundenberatung, Verkauf und Marketing seien neue Modelle gefragt. Und grundsätzlich kämen völlig neue Berufsbezeichnungen zustande wie z.B. Machine Learner, KI-Experten, Robotik-Ingenieure oder Blockchain-Spezialisten.

Doch nicht nur bei den Jobs komme es zu gravierenden Veränderungen, sondern auch im Arbeitsalltag: Unternehmer würden mit flexibleren Arbeitsverhältnissen und Tele-Arbeit planen und zudem vermehrt Sub-Unternehmer beauftragen, wird die Studie in einem Artikel von Markt & Technik zitiert.

Big Data und Machine Learning sind gefragte Technologien in Deutschland

Um in Zukunft erfolgreich zu sein, möchten deutsche Unternehmen bis 2022 in neue digitale Technologien investieren. Big Data wollen 91 Prozent der befragten Unternehmen nutzen. Damit liegt die Bundesrepublik an der Spitze – vor China, Japan, den USA und Indien, wie Spiegel Online berichtet.

Machine Learning, der Markt für App- und Web-Technologien sowie Internet of Things (IoT) und Cloud Computing stehen laut der Studie mit jeweils über 70 Prozent ebenfalls hoch im Kurs. Dagegen seien Biotechnologie, menschliche Roboter und Unterwasserroboter in Deutschland weniger gefragt – nur 30 Prozent oder weniger der befragten Unternehmen könnten sich einen Einsatz dieser Technologien vorstellen.

Digitale Weiterbildung eine Herausforderung für deutsche Unternehmen

Doch die Studie betont auch: Deutschland ist noch nicht ausreichend für die digitale Arbeitswelt gerüstet. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer müsse sich weiterbilden. Denn für diese neue Art von Jobs seien gänzlich neue Kompetenzen erforderlich. Analytisches und innovatives Denken sowie eine grundsätzliche Lernbereitschaft seien nötig, um mit den digitalen Technologien umgehen zu können. Laut der Studie erwarten auch zwei Drittel der Unternehmen das von ihren Mitarbeitern.

Knapp ein Fünftel der Mitarbeiter müssten dafür eine Weiterbildung absolvieren, die ein Jahr oder länger dauert. Die Unternehmen seien aber nur zum Teil bereit, ihre Mitarbeiter mit solchen Maßnahmen zu unterstützen. So gaben lediglich 33 Prozent der Befragten an, in Mitarbeiter zu investieren – auch wenn diese eine Weiterbildung am meisten nötig hätten. Zu ähnlichen Ergebnissen kam der Digital Office Index 2018, eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom, die besonders lebenslanges Lernen hervorhebt.

„Damit Unternehmen im Zeitalter der Maschinen dynamisch, differenziert und wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie in ihr Humankapital investieren. Dies ist sowohl eine moralische als auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit“, meint Saadia Zahidi, Leiterin des Zentrums für Neue Wirtschaft und Gesellschaft des Weltwirtschaftsforum, in einer offiziellen Pressemitteilung. Sonst gehe das Potenzial der Vierten Industriellen Revolution verloren.

Quelle Titelbild: © geralt / pixabay.com

Hier schreibt Patrick Füngerlings für Sie

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