6. September 2018 | pArtikel drucken | kKommentieren

Gartner Hype Cycle: Das sind die 5 IT-Trends von morgen

Ob Künstliche Intelligenz (KI) als Massentechnologie, Biohacking in der Do-it-yourself-Variante oder superschnelle Quantencomputer: All diese IT-Trends werden in den nächsten Jahren für Furore sorgen. Das prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Gartner im aktuellen „Hype Cycle for Emerging Technologies“.

In ihrem diesjährigen Report identifizieren die Analysten fünf Megatrends, denen sie entscheidenden Einfluss auf die künftige IT voraussagen. Einige Trends, wie die KI-Technologie, würden bereits in wenigen Jahren zum Mainstream werden. CANCOM.info präsentiert die nach Gartner fünf wichtigsten IT-Trends von morgen.

1. Demokratisierte KI

KI für den Massenmarkt: So lautet die Prognose von Gartner. Cloud Computing, Open Source und die „Maker“-Community würden die Verbreitung der KI-Technologie forcieren. Eine Folge der Entwicklung sei, dass KI-Architekten neue, auf KI-basierende, Lösungen entwickeln könnten. Ein von den Analysten genanntes Beispiel sind fliegende autonome Fahrzeuge, die neben menschlichen Passagieren auch medizinische Hilfsgüter oder Lebensmittel transportieren können.

Hier gibt es schon erste Prototypen: Laut einem Artikel der Welt vom Februar 2018 hat etwa Airbus sein autonomes Flugtaxi „Vahana“ erfolgreich gestartet und wieder gelandet.

2. Digitale Ökosysteme

Um aufstrebende Technologien wie die Blockchain oder den Digitalen Zwilling einzusetzen, sehen die Analysten für Unternehmen die Notwendigkeit, neue technische Grundlagen sowie dynamischere Ökosysteme einzuführen. Hierfür müssten Firmen vor allem plattformbasierte Geschäftsmodelle entwickeln.

Bei einem solchen Modell wird eine Plattform im Internet als virtueller Marktplatz implementiert. Diese bringt Nachfrage und Angebot von unterschiedlichen Anbietern und Nachfragern zusammen. Der Plattform-Betreiber hat dabei die Aufgabe, die Plattform bekannt zu machen und Traffic zu generieren.

3. Do-it-yourself Biohacking

Das Jahr 2018 läutet das „transhumane“ Zeitalter ein – das sagen zumindest die Analysten von Gartner. Demnach wird Biohacking in der „Do it yourself“-Variante an Relevanz gewinnen – und sehr bald rechtliche und gesellschaftliche Fragen zu Ethik und Menschlichkeit aufwerfen.

Beim Biohacking wird der menschliche Körper durch Technologie „erweitert“. Eine Möglichkeit ist die Einpflanzung von Mikrochips, die anschließend Daten über den eigenen Körper sammeln. Laut Gartner können so zum Beispiel Krebskrankheiten erkannt werden, noch bevor der Patient überhaupt Symptome entwickelt.

Neben der Medizin sind viele weitere Anwendungsfälle möglich. Wie mehrere Medien im April 2017 berichtet haben, darunter „Die Welt“ und das Handelsblatt, setzt das schwedische Start-up Epicenter seinen Mitarbeitern auf freiwilliger Basis Mikrochips ein. Damit können die Mitarbeiter verschiedene Aktionen durch ein einfaches Wischen mit der Hand auslösen: Sei es Türen öffnen oder Drucker bedienen. Dass dies auch Datenschutzprobleme und Sicherheitsrisiken mit sich bringt, wird in beiden Berichten thematisiert.

4. Transparent-immersive Erfahrungen

Damit bezeichnet Gartner den Trend, dass sich Technologie immer mehr dem Nutzer anpasst. Reale und virtuelle Welten, Mensch, Maschine und Dinge würden zunehmend miteinander verschmelzen. Auf diese Weise entstünden neue smarte Lebens- und Arbeitsbereiche. Zu den Schlüsseltechnologien, um dies zu realisieren, zählen die Analysten unter anderem den 4D-Druck, „Smart Dust“ und „Edge AI“.

Der 4D-Druck soll die Erstellung von 3D-Objekten ermöglichen, die ihre Form bei äußeren Einflüssen wie Licht, Feuchtigkeit oder Hitze automatisch verändern können.

Als „Smart Dust“ werden winzige, „intelligente Staubkörner“ bezeichnet, die in der Lage sein sollen, untereinander zu kommunizieren sowie Informationen auszutauschen. In der Praxis können das sogenannte „Mu-Chips“ sein: Diese Chips sind staubkorngroß und lassen sich zur Kennzeichnung von Waren, Produkten oder Anlagen einsetzen.

„Edge AI“ bezeichnet den Trend, KI nicht mehr nur in der Cloud, sondern auch am Rand des Netzwerks (Edge) zur Datenverarbeitung einzusetzen. Wie das Online-Portal „Industry of Things“ schreibt, wird Edge AI-Computing in den nächsten Jahren einen beträchtlichen Aufschwung erleben. Dies liege unter anderem an den extrem niedrigen Latenzzeiten, die damit möglich seien.

5. Umfassende Infrastruktur

Technische Infrastruktur ist inzwischen allgegenwärtig – das betonen die Analysten von Gartner. Ein wichtiger Grund sei der Einsatz von Cloud Computing: Dadurch habe sich die Infrastrukturlandschaft nachhaltig verändert.

Als Technologien, die bei diesem Thema künftig eine wichtige Rolle einnehmen werden, nennt Gartner insbesondere den künftigen Mobilfunkstandard 5G, künstliche neuronale Netze sowie Quantencomputer, die exponentiell schneller arbeiten können als herkömmliche Computer.

Übrigens: Neben Gartner berichten auch andere Unternehmen über die prägenden IT-Trends der Zukunft.

So hat das Marktforschungsunternehmen Forrester kürzlich im Report „The Top Emerging Technologies To Watch 2018“ 12 Technologien mit enormen disruptiven Potenzial identifiziert. Darunter zählen Technologien wie Blockchain, der Digitale Zwilling, Deep Learning oder Edge Computing.

Auch das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC veröffentlicht regelmäßig seinen FutureScape-Bericht, in dem die künftigen Entwicklungen in der IT-Branche thematisiert werden. Die wichtigsten Ergebnisse der (noch) aktuellen Version erfahren Sie hier.

Quelle Titelbild: © geralt/pixabay.com

Hier schreibt Christian Schinko für Sie

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