Seitdem die DSGVO rechtsgültig wurde, ist fast ein Jahr vergangen. Eine Umfrage hat nun ergeben: Bis jetzt halten sich die Verstöße gegen die DSGVO in Grenzen. Allerdings gebe es länderspezifische Unterschiede.
14. Mai 2019
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Demnach schwankt die Anzahl der registrierten Fälle in den jeweiligen Bundesländern stark – von 3 im Saarland bis 36 in Nordrhein-Westfalen. Auch die Höhe der verhängten Bußgelder unterscheide sich pro Bundesland deutlich. Mit einem Betrag von 203.000 Euro stehe Baden-Württemberg an erster Stelle. Schlusslicht sei das Saarland (590 Euro). Deutschlandweit hätten die Datenschutzbeauftragten der Länder bisher 75 Fälle registriert und Bußgelder von insgesamt 449.000 Euro verhängt.
Die Zahlen basieren auf eine Umfrage, die bei den Behörden durchgeführt wurde und auf die sich die Zeitung “Welt am Sonntag” bezieht. Mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen nahmen alle Bundesländer an der Umfrage teil.
Laut Umfrage wurde das mit 80.000 Euro höchste Bußgeld in Baden-Württemberg fällig, nachdem Gesundheitsdaten im Internet landeten. Zudem habe der dortige Datenschutzbeauftragte ein Bußgeld in Höhe von 20.000 Euro gegen ein soziales Netzwerk verhängt.
Der Grund: Das Netzwerk habe unverschlüsselt Passwörter der User gespeichert. Ein weiterer gravierender Fall trat in Berlin auf. Demnach musste eine ansässige Bank 50.000 Euro bezahlen, weil sie ohne Befugnis personenbezogene Daten ehemaliger Kunden verarbeitet hat. Doch selbst die schlimmsten Verstöße hätten nicht die befürchteten Dimensionen erreicht. Wie es heißt, erwarteten Unternehmen und Vereine im Vorfeld der DSGVO Strafen in Millionenhöhe. Diese seien bisher ausgeblieben.
Dennoch hätten einige Unternehmen in Deutschland noch viel Arbeit vor sich, damit sie datenschutzkonform agieren. Zu diesem Schluss kommt die Studie “DSGVO-Index” des Marktforschungsunternehmens techconsult, über die CANCOM.info im Februar 2019 berichtete.
Der Studie zufolge haben 18 Prozent der 259 befragten Firmen noch nicht mit der Umsetzung der Inhalte der DSGVO begonnen. Einige Branchen würden sogar erhebliche Defizite aufweisen. Besonders langsam ginge es im Gesundheitswesen voran. Ein Status quo, den die Studie stark kritisiert: Nach Ansicht der Autoren sollten gerade diese Unternehmen im Einklang mit der DSGVO stehen. Schließlich würden sie sensible Gesundheitsdaten verarbeiten.