Infrastructure as a Service – kurz: IaaS – zählt inzwischen zu den Klassikern der Public-Cloud-Angebote. Warum hat CANCOM einen solchen Service nun auch in seinem Portfolio? Und wie profitieren Unternehmensanwender davon? Diese und weitere Fragen stellten wir dem an der Konzeption und Entwicklung der Dynamic Cloud maßgeblich beteiligten IT-Architekten Nico Schwarz.
8. Juli 2019
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Lesedauer: ca. 3 Min.
Bild: © CANCOM
CANCOM.info: Was bekomme ich als Kunde genau, wenn ich die Dynamic Cloud bei CANCOM Managed Services buche?
Nico Schwarz: Es handelt sich um einen IaaS-Dienst, den Unternehmen im Self Service konsumieren können. Den Kern bildet ein OpenStack-System, also eine quelloffene Software, die eine freie Plattform für Cloud Computing ermöglicht. Unsere Kunden bekommen von uns ein Portal, auf dem sie alles selbst rund um Rechenkapazität, Speicherplatz und Netzwerk kontrollieren können. Dabei lassen sich ganze Anwendungslandschaften als eine integrierte Umgebung automatisch per Knopfdruck in der Dynamic Cloud bereitstellen.
CANCOM.info: Wie unterscheidet sich das Angebot von jenen der Wettbewerber?
Nico Schwarz: Das Besondere an unserer Dynamic Cloud: Sie ist „Made in Germany“! Wir produzieren sie also komplett in Deutschland, mit deutschen Verträgen und hiesiger Gerichtsbarkeit. Und zwar in einem Datacenter, das als deutschlandweit zweites Bestandsrechenzentrum nach der neuen Norm EN 50600 zertifiziert worden ist und somit zu den modernsten hierzulande zählt. Insbesondere für Unternehmen, für die Datenschutz, Informationssicherheit und Compliance überdurchschnittlich hohe Bedeutung haben, bieten sich eindeutige Vorteile im Vergleich zu den allgemein bekannten Cloud-Plattformen.
CANCOM.info: CANCOM.info: Welche weiteren Pluspunkte gibt es aus Anwendersicht?
Nico Schwarz: Ein Manko bei den IaaS-Angeboten solcher internationaler Anbieter sind die versteckten Kosten, insbesondere für das Netzwerk. Hier kauft man immer die Katze im Sack, weil es viele variable Kostenbestandteile gibt, die sich schwer abschätzen lassen, zum Beispiel Traffic oder IOPs [= Input/Output Operations Per Second]. Anders bei der Dynamic Cloud: Wir bieten ein sehr transparentes Preismodells mit einfach planbaren Kostenblöcken für das Netz. Das heißt: Ich weiß als Kunde jederzeit genau, was mich erwartet.
CANCOM.info: Gibt es Berührungspunkte zu anderen Managed Services?
Nico Schwarz: Eine besondere Fähigkeit der Dynamic Cloud-Plattform liegt darin, eine Verbindung zwischen den IaaS-Bereichen des Kunden und bestimmten Full Managed Services in anderen Bereichen herstellen zu können. Ein Unternehmen würde so manche Teile seiner Anwendungslandschaft von uns als Full Managed Service beziehen, andere in der Dynamic Cloud selbst erstellen und beide von uns miteinander verbinden lassen. Wir bieten damit „Hybrid Cloud“ aus einer Hand.
CANCOM.info: Was wäre ein Beispiel für einen solchen Managed Service, der die Dynamic Cloud optimal ergänzt?
Nico Schwarz: Ein S3 kompatibler Object Storage, der aus den Bereichen der Dynamic Cloud heraus konsumiert werden kann, wäre ein solches Beispiel. Er wird ebenfalls in unseren Rechenzentren bereitgestellt. Der Storage ist auch für unsere Hosted-Private-Cloud-Kunden bereits verfügbar, sie benötigen nur einen Account und können ihn direkt nutzen.
CANCOM.info: Zum Abschluss nun die Frage nach der Zielgruppe für die Dynamic Cloud?
Nico Schwarz: Wer Wert darauf legt, dass seine Kundendaten und andere geschäftskritische Informationen in einem mehrfach zertifizierten Datacenter in Deutschland zugriffsgeschützt gespeichert werden, der ist bei uns richtig. Die Finanzbranche ist da ein prima Beispiel. Dieser Bedarf besteht natürlich auch für flexible und dynamische Systeme, die zum Beispiel kurzfristig für Marketing-Kampagnen benötigt werden. Bei uns muss man dafür nicht auf internationale Public-Cloud-Anbieter ausweichen und dort Kompromisse eingehen.
Im Grunde ist die Dynamic Cloud aber für alle Branchen geeignet, die dynamische Cloud-Einsatzszenarien mit temporär wechselnden Anforderungen haben: also für Unternehmen, die flexible, skalierbare und hochautomatisierbare Umgebungen benötigen. Beispiele sind etwa das Erstellen ganzer Schulungs-, Test- und Entwicklungsumgebungen auf Knopfdruck. Weitere Szenarien sind der Betrieb von Cloud-nativen Applikationen, Big-Data-Analyse-Systemen oder Online-Shops, die im Zuge von Marketing-Kampagnen oder saisonalen Geschäften mit einer dynamischen Auslastung zu kämpfen haben, weil hier Automatisierung und die dynamische Reaktion auf Lastveränderungen im Vordergrund stehen.
CANCOM.info: Vielen Dank für das Interview!
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