Egal ob Künstliche Intelligenz, Edge Computing oder Hybrid Cloud: Innovative Technologien spielen für den künftigen Unternehmenserfolg eine maßgebliche Rolle. Allerdings reicht ein punktueller Einsatz im Betrieb nicht aus. Firmen müssen die Technologien anhand konkreter Use Cases so kombinieren und integrieren, dass daraus ein echter Mehrwert für ihr Business entsteht. Doch wie kann das funktionieren?
27. Februar 2020
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Lesedauer: ca. 6 Min.
Bild: © Alessio Lin/unsplash.com (modifiziert von CANCOM)
Mit der Digitalisierung stehen Unternehmen vor der Herausforderung, sich tiefgreifend verändern zu müssen. Nur dann können sie in Zukunft mit der Konkurrenz Schritt halten. Ein wesentlicher Schritt, um diesen Veränderungsprozess erfolgreich zu gestalten, sind Innovationen. Darunter fällt insbesondere die Entwicklung und Anwendung neuer Geschäftsmodelle (CANCOM.info berichtete).
Um solche Geschäftsmodelle in der Praxis anzuwenden, müssen Firmen als Grundvoraussetzung eine moderne, agile IT im Betrieb etablieren. Doch welche Lösungen sind ausschlaggebend, um eine solche IT zu realisieren? Und welche Use Cases, die für die praktische Umsetzung neuer Geschäftsmodelle eine maßgebliche Rolle spielen, ermöglicht diese moderne IT?
Eine zeitgemäße IT zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, dass sie agil aufgestellt ist. Auf diese Weise erhalten Unternehmen die nötige Flexibilität, um schnell auf neue Business-Anforderungen zu reagieren und so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Damit Firmen eine solche IT verwirklichen können, müssen sie sechs Bereiche ins Auge fassen:
Ein Digital Workspace bzw. digitaler Arbeitsplatz gibt Mitarbeitern die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten – was ihre Produktivität enorm steigert. So können sie an jedem Ort, zu jeder Zeit und mit jedem Device auf alle benötigten Applikationen und Daten zugreifen.
Verschiedene Anbieter werben damit, Firmen bei der Einführung des digitalen Arbeitsplatzes zu unterstützen. Um hier die Entscheidungshilfe zu erleichtern, hat das Marktforschungsinstitut ISG kürzlich über 4o Anbieter in Deutschland analysiert. Neben Accenture, Atos, Computacenter, IBM und Vodafone heben die Analysten die Leistungen von CANCOM besonders hervor (CANCOM.info berichtete).
Eine solche Umgebung eröffnet der IT die Möglichkeit, die vorhandenen IT-Ressourcen so anzupassen, dass die Anforderungen der entsprechenden Applikationen bestmöglich abgedeckt werden. Das hat die aktuelle Studie “Enterprise Cloud Index 2019“ von Nutanix ergeben (CANCOM.info berichtete). Damit können Unternehmen eine hohe Performance der genutzten Applikationen gewährleisten.
Die Umsetzung eines Hybrid Cloud Data Centers birgt vielfältige Facetten. Unter anderem müssen Firmen sich überlegen, welche Lösungen sie implementieren, um die einzelnen Komponenten des Rechenzentrums – also Compute, Storage und Netzwerk – zu realisieren. Hier spielen Lösungen wie Hyper Converged Infrastructure, File Storage oder SD-WAN eine wichtige Rolle. Zusätzlich ist es nötig, die bauphysikalische Umsetzung des Rechenzentrums zu berücksichtigen.
Die digitale Arbeitswelt ist geprägt von Mobilität. Eine ganzheitliche Mobility-Strategie vorausgesetzt, kann diese flexible Arbeitsweise in eine höhere Produktivität und Effizienz münden. Dafür müssen Firmen die beruflich eingesetzten Endgeräte, deren Betriebssysteme sowie Anwendungen sinnvoll in ihre IT-Infrastruktur integrieren – und gleichzeitig ein hohes Sicherheitsniveau gewährleisten.
Hierzu benötigen Unternehmen eine Enterprise Mobility Management-Lösung. Mit einer solchen Lösung ist die IT nicht nur in der Lage, die im Betrieb eingesetzten, mobilen Endgeräte zu verwalten. Sie kann auch die Anwendungen managen, die auf den Endgeräten gespeichert sind.
In Zeiten der Digitalisierung wird die standortübergreifende Kommunikation und Zusammenarbeit immer wichtiger. Mit modernen Collaboration-Lösungen können Unternehmen dies ermöglichen.
Zu den Lösungen zählen unter anderem Voice over IP bzw. Internet-Telefonie, Videokonferenzen, Messaging sowie Chat-Bots. Um hier einen sicheren Datentransfer zu gewährleisten, sollten Firmen bei der Implementierung ein besonderes Augenmerk auf das Thema Netzwerksicherheit legen. Dafür sind unter anderem moderne Authentifizierungs- und Verschlüsselungslösungen erforderlich.
Die umfassende Vernetzung von Geräten (IoT) steigt rasant und bewirkt, dass immer mehr Daten produziert werden. Laut IDC und Seagate werden bis 2025 insgesamt 90 Zettabyte an Daten durch IoT entstehen – also über die Hälfte aller weltweit produzierten Daten (175 Zettabyte).
Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit müssen Unternehmen schnellstmöglich wertvolle Erkenntnisse aus diesen Daten gewinnen. So basieren neue, innovative Geschäftsmodelle auf einer fundierten Datenbasis. Dies gelingt mit einer umfassenden und sicheren Vernetzung der Geräte im Unternehmen – etwa über Sensorik. Anschließend gilt es, die nun produzierten Daten zu sammeln, mittels moderner Analytics-Lösungen wie Edge Computing auszuwerten und über ein Dashboard zu visualisieren. Gerade Edge Computing, also die dezentrale Datenverarbeitung, spielt eine immer wichtigere Rolle. Hier werden die meisten Daten bereits an dem Standort analysiert, an dem sie entstehen – auch mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Folglich wandert nur ein Bruchteil aller Daten in eine Cloud oder in das lokale Rechenzentrum. Dies beschleunigt die Datenverarbeitung enorm.
Die Informationssicherheit verfolgt das Ziel, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen sicherzustellen. Diese Informationen liegen besonders in Form von digitalen Daten vor. Für Unternehmen ist dieser Bereich von essenzieller Bedeutung: Beispielsweise kann ein Datendiebstahl oder -missbrauch massive finanzielle Folgen haben. Ganz zu schweigen vom einhergehenden Imageverlust.
Vielfältige Maßnahmen tragen dazu bei, dies zu verhindern und so die Informationssicherheit zu erreichen. Die Bandbreite reicht von Cloud Security-Lösungen, Verschlüsselungstechnologien, Zugriffskontrollen, dem Netzwerk und Security-Monitoring über ein Security Operations Center bis hin zum Einbruchsschutz, Zugangskontrollen und der Videoüberwachung.
Sofern Unternehmen eine moderne IT eingeführt haben, können sie neue Geschäftsmodelle anhand von Use Cases in der Praxis anwenden – und damit ihr Business vorantreiben. Auch wenn die Use Cases teils sehr unterschiedlich sind, haben sie eines gemeinsam: Sie benötigen eine fundierte Datenbasis. Wie Werner Schwarz (Vice President Corporate Strategy and Innovation, CANCOM) betont, sind neue Geschäftsmodelle datengetrieben. Eine solche Datenbasis ist wiederum nur umsetzbar, wenn etwa moderne IoT & Analytics-Lösungen in einer zeitgemäßen IT-Umgebung integriert sind.
Welche Use Cases möglich sind, präsentiert die Redaktion von CANCOM.info beispielhaft anhand der Branchen Industrie, Einzelhandel und Gesundheitswesen.
Um Probleme an Maschinen proaktiv zu verhindern und Produktionsausfälle weitestmöglich zu vermeiden, können Industrieunternehmen Predictive Maintenance einsetzen. Damit lässt sich eine Maschine anhand von Daten vorausschauend warten. Sollte die Datenanalyse ergeben, dass eine Störung eintreten wird, haben Firmen so genügend Zeit für Gegenmaßnahmen.
Eine solche Gegenmaßnahme ist beispielsweise, einen Experten für die Behebung der Störung zu konsultieren. Hier kommt der Einsatz von Augmented Reality ins Spiel: Dadurch kann ein Experte einen Servicetechniker, der sich vor Ort bei der Maschine befindet und eine Datenbrille trägt, mittels Sprache leiten und zusätzlich visuell unterstützen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auch komplexe Probleme gelöst werden. Dabei spielt der Aufenthaltsort des Experten keine Rolle.
Wie der Einsatz von Augmented Reality im praktischen Einsatz funktioniert, erklärt Markus Fabritz (Solution Sales, Industrial Solutions, CANCOM) im Interview mit der CANCOM.info-Redaktion.
Mit dem Einsatz von Digital Signage hat der Einzelhandel die Möglichkeit, Kunden ein optimiertes Einkaufserlebnis zu bieten. Auf diese Weise können Unternehmen ihre Produkte so bewerben, dass sie für die Kunden die größtmögliche Relevanz haben. Ein Anwendungsfall ist das digitale Schaufenster.
So können Firmen mit Digital Signage nicht nur genau festlegen, welche multimedialen Inhalte auf diesem Schaufenster zu sehen sind. Über ein zentrales Content Management System können sie die Inhalte auch in kürzester Zeit aktualisieren. Diese Aktualisierung ist zum Beispiel bei Wetteränderungen sinnvoll: Wird bei Sonnenschein Badekleidung auf dem Schaufenster angezeigt, verschwindet die Badekleidung bei plötzlich eintretenden Regen und macht Platz für Regenjacken. Visuell darstellen lassen sich die Inhalte unter anderem über LED-, Videowalls sowie Projektionen.
Möchten sich die Kunden genauer über die Produkte informieren, haben Unternehmen die Möglichkeit, Customer Service Bots bzw. Chatbots einzusetzen. Die virtuellen Assistenten helfen Kunden vor allem bei Standardfragen weiter. Dabei lernen sie dank Künstlicher Intelligenz automatisch dazu. Ihr großer Vorteil: Sie sind rund um die Uhr erreichbar und reagieren sofort auf Anfragen.
Patienten im Notfall sofort zu finden und zu behandeln, ist nicht leicht – gerade in großen Krankenhäusern mit mehreren Hunderttausend Quadratmetern. Befindet sich der Patient dann nicht in seinem Zimmer sondern auf einem Spaziergang, ist die Aufgabe noch schwerer. Mit Patient Tracking lässt sich diese Herausforderung meistern: Dank mobiler Patienten-Monitoring-Systemen können Krankenhäuser Bewegungsprofile der Patienten erstellen. Im Ernstfall weiß das Krankenhauspersonal somit in kurzer Zeit, wo sich der Patient befindet und kann diesen behandeln. Dabei leisten mobil verfügbare Daten, etwa Diagnosedaten, wertvolle Unterstützung.
Auch Bed Management ist besonders für große Krankenhäuser, die über eine Vielzahl von Krankenhausbetten verfügen, eine große Hilfe. So ermöglicht Bed Management, den aktuellen Status aller verfügbaren Betten in Echtzeit einzusehen und auf dessen Basis zuzuweisen und bereitzustellen. Gerade im Falle von Patientenverlegungen sparen Krankenhäuser damit Zeit und Geld.
All diese Beispiele zeigen: Die praktische Umsetzung von Innovationen umfasst zahlreiche Lösungen und Technologien – und ist entsprechend komplex. Dies betrifft sowohl die Realisierung einer modernen IT als auch die Anwendung von Use Cases auf deren Basis.
Bei der Umsetzung können Firmen auf IT-Konzerne wie CANCOM setzen. So verfügt CANCOM über ein umfangreiches Leistungsportfolio, das unter anderem die Bereiche Mobility, Data Center, Collaboration und IT-Security umfasst.