Hyper Converged Infrastructure (HCI): Diese Einsatzszenarien sind möglich

Um für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen Unternehmen eine moderne und agile IT implementieren. Ein wichtiger Bestandteil dieser IT ist die sogenannte Hyper Converged Infrastructure (HCI). Was sich dahinter verbirgt und wie Firmen HCI-Systeme einsetzen können, erfahren Sie im Beitrag.

16. März 2020

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Lesedauer: ca. 3 Min.

Hyper Converged Infrastructure (HCI): Diese Einsatzszenarien sind möglich

Bild: © Pixabay/pexels.com

Unter Hyper Converged Infrastructure versteht man die Virtualisierung und Zusammenführung aller IT-Ressourcen des Unternehmens – also Storage-, Netzwerk- und Server-Komponenten – in einem Pool, meist in Form einer Appliance. Dies geschieht auf Basis einer Software-zentrierten Architektur (CANCOM.info berichtete). Folglich sind die einzelnen Komponenten der IT-Infrastruktur von ihrer Hardware entkoppelt.

Das Ergebnis ist ein flexibles und hochverfügbares System, das verschiedenste Workloads adressieren kann. Indem alle Ressourcen in einem Pool vereint sind, kann die IT diese Ressourcen nämlich zentralisiert über eine Software-Plattform managen – womit sie in der Lage ist, die Ressourcen so zu verteilen, dass die einzelnen Workloads bestmöglich laufen. Dies erhöht die Effizienz im Unternehmen – und spart gleichzeitig Kosten. So werden etwa unterschiedliche Managementlösungen überflüssig.

Hinzu kommt eine hohe Skalierbarkeit: Reichen die Ressourcen des Pools nicht mehr aus, können Unternehmen diese jederzeit erweitern. Dabei spielt es keine Rolle, ob neuer Bedarf für Storage, Netzwerk oder Server-Komponenten besteht. Auf diese Weise kann die IT sofort reagieren, wenn zum Beispiel einzelne Niederlassungen höhere IT-Anforderungen erfüllen müssen, weil sie neue Applikationen nutzen.

Nicht zuletzt bieten HCI-Systeme zusätzliche Funktionen wie Backup, Disaster Recovery, Deduplizierung sowie Datenkomprimierung.

HCI-Lösungen kommen in Unternehmen an

Im Unternehmensumfeld kommen HCI-Systeme zunehmend zum Einsatz. Wie aus einer aktuellen IDC-Studie hervorgeht, haben Betriebe im zweiten Quartal 2019 weltweit über 1,8 Milliarden Euro in HCI-Lösungen investiert. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht dies einem Wachstum von mehr als 20 Prozent.

Mit Blick auf diese Studienergebnisse resümiert ein Artikel des Fachportals „DataCenter Insider“ deshalb: „Eine Hyper Converged Infrastructure ist nicht mehr nur ein Thema für die „Nerds“ unter den CIOs und IT-Fachleuten – also technologieverliebte IT-Experten, die sich als Vorreiter verstehen“.

Doch wie können Firmen HCI-Lösungen konkret einsetzen?

1. Einsatzszenario: Hybrid IT

Hybrid IT-Umgebungen zeichnen sich dadurch aus, dass Unternehmen ihre Applikationen sowohl On Premise als auch in einer – häufig heterogenen – Cloud-Umgebung ausführen. Damit profitieren Unternehmen sowohl vom hohen Sicherheitsniveau lokaler Umgebungen als auch von skalierbaren Cloud Services. HCI-Systeme werden diesem hybriden Ansatz gerecht. So lässt sich ihre Serverstruktur lokal betreiben und optional mit Cloud-Services kombinieren.

2. Einsatzszenario: Virtualisierung

Mit der Einführung von HCI-Lösungen können Firmen ihre gesamte IT-Umgebung virtualisieren – was verschiedene Anwendungen ermöglicht. Unter anderem lassen sich damit virtuelle Desktops implementieren, die gesamte IT-Umgebung inklusive virtueller Maschinen (VMs) überwachen sowie Workloads umfassend absichern. In diesem Kontext spricht etwa Microsoft von einer virtualisierungsbasierten Sicherheit. Hier werden unternehmenskritische Services, die beispielsweise auf Windows 10 laufen, isoliert. Im Falle eines Hackerangriffs auf Windows 10 sind so besonders sensible Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt.

3. Einsatzszenario: Verteilte Workloads

In Zeiten der Digitalisierung finden immer mehr Workloads außerhalb des lokalen Rechenzentrums statt. Sei es in der Cloud, auf lokalen Servern oder am Edge, also am Rand des Unternehmensnetzwerks. Diese sogenannten „verteilten“ Workloads müssen bestmöglich adressiert werden. Sonst laufen Firmen Gefahr, die wachsenden IT-Anforderungen ihrer Zweigstellen oder externen Standorte nicht zu erfüllen. Eine Anforderung ist zum Beispiel, stets auf den aktuellen Datenstand zugreifen zu können. Mit HCI-Systemen lässt sich dies gewährleisten. So haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre verteilten Workloads in VMs bereitzustellen – die jederzeit hochverfügbar sind.

Das bietet Microsoft Azure Stack HCI

Als Bestandteil der Windows Server 2019 Datacenter Edition hat Microsoft mit Microsoft Azure Stack HCI eine eigene HCI-Lösung im Portfolio. Laut Hersteller können Unternehmen mit der kostengünstigen Lösung alle drei Einsatzszenarien umsetzen:

  • Hybrid IT: Um beispielsweise VMs abzusichern, beinhaltet Azure Stack HCI die Cloudsicherungslösung Azure Backup. Wie Microsoft beschreibt, können Unternehmen damit die im eigenen Rechenzentrum gespeicherten Daten nicht nur On Premise sondern optional auch in der Azure Cloud sichern.
  • Virtualisierung: Die in Azure Stack HCI enthaltene Lösung Azure Monitor ermöglicht es Firmen, ihre gesamte IT-Infrastruktur inklusive VMs zu überwachen – so der Hersteller. Demnach beinhaltet Azure Monitor ein Dashboard, das einen Überblick über die komplette Infrastruktur erlaubt.
  • Verteilte Workloads: Laut Microsoft umfasst Azure Stack HCI die Lösung Azure File Sync – die eine kontinuierliche Datensynchronität sicherstellt. Auf diese Weise hätten etwa Zweigstellen jederzeit Zugriff auf den aktuellen Datenstand.

Als langjähriger Microsoft-Partner ist CANCOM in der Lage, Unternehmen bei Microsoft Azure Stack HCI und weiteren Microsoft-Themen umfassend zu unterstützen.

Einen Überblick über die Leistungen von CANCOM im Microsoft-Umfeld erfahren Sie auf der exklusiven Themenseite. Dort haben Sie auch die Möglichkeit, mit CANCOM-Experten in Kontakt zu treten.

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