Nachhaltigkeit im Rechenzentrum: Diese Faktoren müssen Unternehmen berücksichtigen
Weniger Energieverbrauch, eine intelligente Eingliederung in die Umwelt zum Schutz natürlicher Ressourcen und langfristig geringere Kosten – das sind drei kapitale Ziele moderner, nachhaltiger Rechenzentren. Was nachhaltige Rechenzentren konkret auszeichnet, lesen Sie im Beitrag.
Nachhaltige Rechenzentren bilden die Basis modernen Cloud-Computings und sind damit wesentlicher Faktor in der digitalen Transformation. Daher wundert es nicht, dass Forbes in seinen fünf größten Cloud-Computing-Trends für 2022 Nachhaltigkeit „als zunehmende Triebfeder für Cloud-Innovationen“ erkennt.
Besonders herausfordernd sind dabei immer leistungsfähigere Computer, rapide zunehmende digitale Speicheranforderungen und Energiekosten – insbesondere für das Bereitstellen rund um die Uhr verfügbarer Dienste.
Welche Aspekte Unternehmen beachten müssen, um Nachhaltigkeit im Datacenter-Umfeld zu erreichen, zeigt die CANCOM.info-Redaktion im Überblick.
Umweltfreundlicher und schonender Energieverbrauch
Zunächst gilt es, Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen – um dadurch beim Aus-, Um- und Neubauen von Rechenzentren das Klima zu schonen.
Zudem bietet die in Datacentern freiwerdende Energie Möglichkeiten, sinnvoll weitergenutzt zu werden – wie die unzähligen eingesetzten Festplatten: Sie erzeugen während des Betriebs jede Menge Abwärme, die sich durch intelligentes Lüftungsdesign sinnvoll weiternutzen lässt. Sei es im eigenen, möglichst effizienten Energiekreislauf oder etwa über das Einspeisen in Fernwärmenetzwerke zum Heizen umliegender Haushalte.
Effizienter Einsatz von Energie
Die Energieeffizienz misst sich in der sogenannten „Power Usage Effectiveness“ (PUE), also der Menge verbrauchter Energie im Verhältnis zu aufgenommener Energie. Je geringer der PUE-Wert ist, desto effizienter wirtschaftet das Datacenter mit seinem Energiehaushalt. Auf der Energieverbauchsseite bildet die Kühlung der Systeme und Festplatten häufig einen der größten Posten. Dieser lässt sich erheblich senken durch das Einsetzen intelligent vernetzter Sensoren und künstlicher Intelligenz (KI), die etwa Temperaturen im Datacenter gezielt messen und analysieren.
Aus der Analyse der Messdaten lässt sich ein exakt nach Bedarf gesteuertes Kühlen ableiten. In Kombination mit modernen Lüftungssystemen kann die für die Kühlung aufgewendete Energie erheblich gesenkt werden und folglich auch die Kühlkosten. Dieses Prinzip lässt sich ebenso anwenden beim automatischen Verteilen von Rechenleistung und Strom.
Bündeln von Kapazitäten
Bei diesem Ansatz werden kleinere Rechenzentren von Unternehmen in große, Colocation-Datacenter genannte, Rechenzentren zusammengefasst, die von einem externen Dienstleister betrieben werden und deutlich effizienter arbeiten. Dieses Datacenter-as-a-Service-Modell (DaaS) verbessert entsprechend die Energiegesamtbilanz.
Im Sinne der Arbeitsteilung schafft es zudem freie Ressourcen: Kleinere und mittlere Unternehmen können den Betrieb ihrer Rechenzentren an professionelle Colocation-Anbieter auslagern und so die Effizienz und Nachhaltigkeit ihres Rechenzentrums erhöhen.
Längere Nutzung der Hardware
Hardwareseitig lässt sich die Klimabilanz auch durch das Verlängern der Nutzungsdauer verbessern. Zu den noch selten genutzten Maßnahmen zum Verlängern der Hardware-Nutzungsdauer im Rechenzentrum zählen die Wartung durch Dritte (Third-Party Maintenance/TPM), das Nutzen wiederaufbereiteter Hardware (refurbished Hardware) und Recycling.
Ersteres verlängert die Lebensdauer, indem gut funktionierende Hardware über ihren, herstellerseitig festgelegten, End-of-Service-Life (EoSL) hinaus einsetzt werden. Unternehmenslenker denken zwar häufig, der Hersteller müsse die Geräte warten – das stimmt aber nicht, denn auch Anbieter herstellerunabhängiger Wartung (TPM) können Hardware sämtlicher Hersteller mit zertifizierten Fachkräften hervorragend warten. Zweiteres, das Wiederaufbereiten gebrauchter Hardware (refurbished Hardware) dehnt den Nutzungszeitraum ebenfalls erheblich aus. Durch das Generalüberholen leistungsfähiger, gebrauchter Hardware kann diese voll funktionsfähig wiedereingesetzt werden. Dabei entfällt die CO₂-Menge, die beim Herstellen und Transportieren einer neuen Gerätegeneration ausgestoßen worden wäre.
Haben Speichersysteme, Server und weitere Geräte jedoch das wirkliche Ende ihrer Einsatzfähigkeit erreicht, hilft Recycling weiter. Fachgerechte Recycling-Verfahren bergen Einzelkomponenten und wertvolle Rohstoffe, die danach wieder dem Produktionskreislauf zugeführt werden. Auch das spart CO₂ und Kosten, die in der Neuherstellung der Komponenten anfallen würden. Zudem vermeidet es eine unsachgemäße Entsorgung, die die Umwelt mit Schadstoffen belasten würde wie PVC, Quecksilber, Silikon, Blei und toxische Schwermetalle.
Nachhaltig im Rechenzentrum agieren mit Schneider Electric
Um als Unternehmen nachhaltig im Rechenzentrum zu agieren sowie ökologisch und ökonomisch erfolgreich zu sein, hilft es, sich professionell unterstützen zu lassen – etwa durch digitale Energie- und Automatisierungslösungen von Schneider Electric, Entwicklungspartner des weltweit ersten klimapositiven Rechenzentrums.
Das Portfolio des Elektrotechnik- und IT-Konzerns umfasst führende Energietechnologien, Lösungen für die Automatisierung in Echtzeit sowie Software, die speziell auf den Einsatz in Datacenter-Umgebungen zugeschnitten ist. Wie Schneider Electric hervorhebt, können die Lösungen auch neue IT-Anwendungsfälle wie raue Edge Computing-Umgebungen adressieren – die zu einem gesteigerten Interesse nach Flüssigkeitskühlungen führen würden.
Laut Hersteller sind Unternehmen mit Schneider Electric in der Lage, nachhaltig im Rechenzentrum zu agieren, ihren CO₂-Ausstoß zu verringern sowie Energie und Kosten zu sparen.
Sie möchten weiterführende Informationen zu Schneider Electric erhalten – oder wünschen eine unverbindliche Beratung? Dann wenden Sie sich gerne an unsere CANCOM-Experten.
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