Spätestens der Hype um ChatGPT zeigt: Generative KI ist auf dem Vormarsch – und hält zunehmend Einzug in Unternehmen. Mit Microsoft Copilot, einer Reihe von generativen KI-Lösungen, reagiert Microsoft auf diesen Trend. Doch was zeichnet die generative KI und speziell Copilot aus? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.
21. September 2023
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Dieses Bild aus der Bilddatenbank Adobe Stock wurde mittels KI zu Themen wie Neuronales Netzwerk, Chip und generativer KI erstellt (Bild: © IBEX.Media/stock.adobe.com).
Die Veröffentlichung des generativen KI-Tools ChatGPT im November 2022 hat einen regelrechten Hype rund um das Thema Künstliche Intelligenz ausgelöst. Heute, knapp ein Jahr später, ist vor allem der Bereich der generativen KI – also die Fähigkeit eines KI-Tools, auf Basis einer umfassenden Datenanalyse „menschenähnliche“ Inhalte wie Texte oder Bilder im Auftrag eines Nutzers selbstständig zu generieren – in Unternehmen kaum mehr wegzudenken. Das zeigen aktuelle Ergebnisse einer Studie von Capterra.
Demnach geben 74 Prozent der 517 Befragten an, generative KI mehrmals pro Woche zu nutzen. Mehr als jeder Vierte würde sogar mehrmals täglich mit generativen KI-Tools arbeiten. Ein wichtiger Grund für die häufige Nutzung ist laut Studie die Steigerung der Produktivität. So würden generative KI-Tools bei fast 90 Prozent der Befragten zu einer etwas oder deutlich höheren Produktivität führen. Nur neun Prozent würden keinen Einfluss bemerken.
Für Unternehmen hat diese Produktivitätssteigerung unter anderem den positiven Effekt, dass sie Kosten einsparen können – so die Studie. Außerdem hätten Firmen durch KI die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter zu entlasten und deren Kreativität und Ideenfindung zu fördern. Denn wenn KI-Tools in Zukunft repetitive Aufgaben übernehmen, hätten die Mitarbeiter mehr Zeit, sich mit höherwertigen und komplexeren Themen zu beschäftigen. Tatsächlich geben 42 Prozent in der Studie an, dass sie durch generative KI nun mehr Zeit für höherwertige Aufgaben haben.
Nicht zuletzt könnten Firmen, die Künstliche Intelligenz in ihre Arbeitsmethoden integrieren, einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Organisationen in der gleichen Branche erlangen, die dies nicht tun.
Wie die Studienautoren betonen, birgt das Thema generative KI jedoch auch Risiken. Diese bestünden vor allem in den Bereichen Cybersicherheit und Datenschutz. Dies liege insbesondere daran, dass noch unklar sei, wie die KI-Tools die mit ihnen geteilten Informationen weiterverwenden. So bestehe beispielsweise die Gefahr, dass KI-Tools bei der Beantwortung von Nutzeranfragen auch sensible Informationen preisgeben – was sie aus datenschutzrechtlicher Sicht gar nicht dürften.
Die Studienautoren fassen die Problematik so zusammen: “Wenn Mitarbeiter oder Unternehmen Daten in generative KI-Tools eingeben, sollten sie damit rechnen, dass die Informationen auch an die Öffentlichkeit gelangen können.”
Hinzu komme das Risiko von Plagiaten und Falschinformationen. Schließlich würden generative KI-Tools Informationen generieren, die aus unbekannten Quellen stammen. Laut Studie ist es deshalb sehr wichtig, diese Informationen vor der Nutzung zu verifizieren.
Die Studie bewertet generative KI entsprechend als eine Technologie, die Unternehmen viele Vorteile bietet – deren Einsatz aber klare Rahmenbedingungen braucht.
Es überrascht nicht, dass große IT-Konzerne den Hype um ChatGPT und generative KI sowie deren verstärkte Nutzung im Unternehmensumfeld aufmerksam verfolgen. Einer der wohl prominentesten Vertreter ist Microsoft.
So sorgte Microsoft für viel Aufmerksamkeit, als das Unternehmen im Januar dieses Jahres eine “Multimilliarden-Dollar-Investition” in den ChatGPT-Entwickler Open AI ankündigte, die sich über mehrere Jahre erstrecken soll. Und diese Investition trägt bereits Früchte. So plant Microsoft unter dem Schlagwort “Copilot”, eigene, generative KI-Tools schrittweise auf den Markt zu bringen, die allesamt auf dem Algorithmus von ChatGPT basieren.
Dem Hersteller zufolge werden die Tools direkt in Microsoft-Produkte wie Edge, Microsoft 365 oder Windows 11 integriert – um diese Produkte damit “intelligenter” und noch besser zu machen. Damit Copilot funktioniert, werde die Lösung als Datenbasis unter anderem auf Geschäftsdaten der jeweiligen Nutzer – wie Benutzerdokumente, E-Mails oder Chats – zurückgreifen und diese in den Arbeitskontext des jeweiligen Nutzers stellen.
Nach Aussagen von Microsoft werden die Mitarbeiter unmittelbar von Copilot profitieren: Dadurch werde ihre Produktivität zunehmen, weil sie Copilot bei verschiedenen Aufgaben unterstützen könne. Die generative KI könne beispielsweise erste Entwürfe von Texten oder Präsentationen zur manuellen Überarbeitung und Fertigstellung liefern, Analysen erstellen oder auch Windows-Einstellungen ändern.
Gleichzeitig betont der IT-Konzern, dass ein besonderes Augenmerk auf die Themen Cybersicherheit und Datenschutz gelegt werde. Unter anderem gebe Copilot während der Nutzerinteraktion nur die Informationen an die jeweiligen User weiter, für die diese zweifelsfrei berechtigt sind. Sämtliche Informationen würden den aktuellen Datensicherheits- und Compliance-Verpflichtungen von Microsoft unterliegen. Außerdem würden keine Geschäftsdaten verwendet werden, um den hinter Copilot stehenden Algorithmus zu trainieren.
Der offizielle Launch von Copilot steht aktuell noch aus. Allerdings ist etwa Copilot für Microsoft 365 im Rahmen eines Early Access-Programms verfügbar. Und Copilot für Windows 11 lässt sich bereits in einer Preview-Version testen: Hier ist das KI-Tool als Icon in der Taskleiste angeheftet.
Hierbei genügt ein Mausklick, um das Tool zu öffnen und ihm Aufgaben zu stellen oder eine Konversation zu starten.
Microsoft 365 Copilot ist ein Tool, das unter anderem mit MS Word funktioniert. Die Interaktion mit dem Tool ist in natürlicher Sprache möglich, was die Arbeit schneller und einfacher machen kann. Hier sind einige Beispiele, welche Funktionen Copilot in MS Word aufweist:
Microsoft 365 Copilot ist darüber hinaus mit MS Excel kompatibel. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Verarbeitung und Analyse von Daten.
Nicht zuletzt unterstützt Microsoft 365 Copilot bei der Erstellung von Präsentationen, wenn das Tool in MS Power Point angewandt wird.
Zu den Aufgaben, die Copilot für Windows 11 in der aktuellen Preview-Version übernehmen kann, zählen beispielsweise:
Eine wichtige Grundlage, um Copilot für Windows 11 einsetzen zu können, ist die Integration des Betriebssystems Windows 11 selbst. Dabei ist die Nutzung von Copilot für Windows 11 ein wichtiger, jedoch nicht der einzige Vorteil, wenn Unternehmen von Windows 8 oder 10 auf Windows 11 upgraden. Das betont Microsoft.
So sei Windows 11 das bisher sicherste Betriebssystem von Microsoft – dank umfangreicher Sicherheitsfunktionen und Hardware-basiertem Schutz. Als Zero-Trust-fähiges Betriebssystem schütze Windows 11 Daten und Zugriffe über alle Geräte hinweg.
Damit die Migration auf Windows 11 reibungslos funktioniert, können IT-Dienstleister wie CANCOM umfassend unterstützen. So kann CANCOM in diesem Umfeld auf ein breites Leistungsportfolio zurückgreifen – von der bedarfsorientierten Beratung über die Planung bis hin zur praktischen Einführung von Windows 11 im Betrieb.
Unter anderem bietet CANCOM einen dedizierten Proof of Concept an. In dessen Rahmen können Firmen Windows 11 in der eigenen Unternehmensumgebung testen und mithilfe der “Windows 11 Readiness”-Bewertung prüfen, welche Geräte für die Migration auf Windows 11 bereit sind.
Sie wünschen eine ausführliche und unverbindliche Beratung rund um das Thema Windows 11? Dann kontaktieren Sie gerne die Experten von CANCOM.
Weiterführende Informationen zum Thema Microsoft Copilot finden Sie hier.