Interview mit Sven Bencher (Freier Berater und Trainer)
Traditionell ist der Mac in der Kreativbranche stark vertreten. Als freier Berater und Trainer für Adobe-Software ist Sven Brencher seit Jahren in der Branche aktiv. Im Interview führt er aus, wie die Digitalisierung die Kreativbranche heute prägt und wieso er den Mac im Berufsalltag nutzt.
12. Mai 2022
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Lesedauer: ca. 3 Min.
Bild: © Apple/Adobe (modifiziert von CANCOM)
CANCOM.info: Sie sind seit über 20 Jahren in der Kreativbranche vertreten. Wie hat die Digitalisierung das kreative Arbeiten seitdem verändert?
Sven Brencher: Die Digitalisierung hat einerseits die Kommunikation mit Kund:innen und Kolleg:innen aus der Kreativbranche enorm beschleunigt und erleichtert. Zum Beispiel ist es heute möglich, sich in Echtzeit auszutauschen. Andererseits können Kreativteams deutlich effizienter zusammenarbeiten. Mithilfe von Cloud-Funktionen können sie etwa Designelemente austauschen, schnell Feedback übermitteln oder auf Kreativplattformen gemeinsam neue Ideen oder Expert:innen recherchieren. Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung hängt mit der Kostenfrage zusammen: Selbst für aufwendige Projekte benötigen Kreative keine teure Hard- und Software mehr – was ihnen die Umsetzung solcher Projekte ermöglicht. Das war in der Vergangenheit noch anders. So sind dedizierte Kreativapplikationen inzwischen erschwinglich.
CANCOM.info: Welche Kreativapplikationen sind Ihrer Erfahrung nach unabdingbar?
Sven Brencher: Prinzipiell zählt Adobe Photoshop zu den wichtigsten Tools. Neben der Bildbearbeitung lassen sich damit Ideen visualisieren oder Design-Elemente, beispielsweise für Animationen, vorbereiten. Auch Adobe Illustrator für die Umsetzung grafischer Ideen gehört zum Standardrepertoire. Die Nutzung weiterer Kreativapplikationen hängt davon ab, in welche Richtung sich Kreative entwickeln möchten. Für UI/UX-Designer ist Adobe XD interessant. Wenn es um Videoprojekte und Motion Design geht, kommen Adobe Premiere Pro, Adobe After Effects oder Cinema 4D von Maxon in Betracht. Bei Themen wie Print- und Druckvorlagen darf Adobe InDesign wiederum nicht fehlen.
CANCOM.info: Seit vielen Jahren ist die Kreativbranche für Apple eine wichtige Zielgruppe. Wenn Sie die genannten Kreativapplikationen betrachten: Bei welchen sehen Sie einen besonderen Mehrwert, wenn diese auf einem Mac mit M1 Chip ausgeführt werden?
Sven Brencher: Ich nutze selbst ein MacBook Pro mit dem M1 Max Chip. Deshalb kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Sämtliche Kreativapplikationen laufen sehr flüssig auf dem Mac – sowohl diejenigen von Adobe als auch von Maxon. Dies trifft besonders auf Rendervorgänge zu, die etwa bei Videoprojekten, Animationen oder 3D-Visualisierungen anfallen. Zusätzlich ist die Neural Engine des M1 Chips in der Lage, KI-unterstützte Funktionen schnell zu berechnen. Dazu zählen beispielsweise die neuralen Filter in Adobe Photoshop.
CANCOM.info: Wieso ist Ihre Entscheidung auf den Mac gefallen?
Sven Brencher: Apple stellt Geräte her, die im mobilen Einsatz sehr lange durchhalten – was neben der Verarbeitung inzwischen auch für die Akkulaufzeit gilt. Diese ist bei den neuen M1 Prozessoren enorm lang. Gerade dieser Faktor spielt für mich eine zentrale Rolle, weil ich beruflich viel unterwegs bin. Während meiner Reisen schätze ich, dass ich nicht ständig darüber nachdenken muss, wann und wie ich mein MacBook Pro aufladen kann. Hinzu kommt die hohe Leistung des M1 Max Chips. Dadurch kann ich eine Vielzahl von Applikationen parallel nutzen. Vor allem, wenn ich Seminar abhalte oder Videoprojekte umsetze, ist mir das wichtig. So habe ich mit dem M1 Max Chip die Möglichkeit, verschiedene Ideen gleichzeitig auszuprobieren – ohne beispielsweise auf lange Rendervorgänge warten zu müssen. Dabei arbeitet das MacBook Pro nahezu geräuschfrei, selbst bei performancehungrigen Anwendungen.
CANCOM.info: Nehmen wir an, Kreativteams möchten den Mac für den Berufsalltag verwenden. Welche zentralen Tipps können Sie diesen Teams geben, damit das kreative Arbeiten mit dem Mac bestmöglich funktioniert?
Sven Brencher: Natürlich lernt jeder auf seine Weise. Aber eine bewährte Methode ist, sich mit den zahlreichen Einsteigerhilfen auseinanderzusetzen, die besonders die Adobe-Applikationen den Usern bereitstellen. Am besten setzt man sich gemütlich mit einem Espresso oder Tee auf eine Couch und startet mit einigen der interaktiven Trainingseinheiten, die im Startbildschirm der Adobe Creative Cloud-Anwendungen oder in der Creative Cloud Desktop-App hinterlegt sind. Anschließend oder parallel bietet es sich an, mit den Kreativanwendungen zu experimentieren. Hier ist ein Mac mit M1 Chip sehr vorteilhaft.
CANCOM.info: Zum Beispiel wegen der langen Akkulaufzeit?
Sven Brencher: Exakt, denn so ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sich der Mac während des Experimentierens ausschaltet. Wer ein iPad besitzt, kann dieses außerdem über die Funktion „Sidecar“ als zweiten Monitor verwenden. Damit wird das kreative Arbeiten mit dem Mac nochmals komfortabler und effizienter.
Weitere Informationen rund um den Mac im Kreativbereich lesen Sie hier.
Sven Brencher
Freier Berater und Trainer
Sven Brencher ist zertifizierter Berater und Trainer für sämtliche Anwendungen rund um die Adobe Creative Cloud. Dazu zählen unter anderem Photoshop, Premiere Pro, After Effects, In Design und Illustrator. Zudem produziert er selbst Videoclips mit dem Schwerpunkt auf Animationen und Erklärfilme.