In Zeiten von Home-Office und New Work weichen feste Arbeitsorte und -zeiten immer mehr flexiblen Modellen. Das macht die Abgrenzung von Beruf und Privatleben schwieriger. Gleichzeitig ist die Work-Life-Balance für Arbeitnehmer wichtiger als je zuvor und mit entsprechenden Erwartungen an den Arbeitgeber verbunden. Damit Unternehmen diese an sie gestellten Ansprüche erfüllen können, sollten sie ein besonderes Augenmerk auf das Diensthandy und das eingesetzte Betriebssystem legen.
12. Dezember 2022
|
Lesedauer: ca. 4 Min.
Bild: © Google
Ein Jobwechsel bietet viele Chancen aber auch Risiken. Dennoch herrscht im Moment eine starke Wechselstimmung bei deutschen Arbeitnehmern: Mehr als ein Viertel möchte sich in den kommenden 12 Monaten nach einer neuen Stelle umschauen, so eine Studie des Marktforschungsunternehmens Mintel.
Als Grund für die Umorientierung gaben 34 Prozent der Befragten an, dass sie sich eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wünschen. Die Work-Life-Balance ist damit der zweithäufigste Wechselgrund, gleich nach dem ungeschlagenen Klassiker Gehalt. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Freizeit ermöglichen, dürften künftig also einen Vorteil im Talentwettbewerb haben.
Eine Definition von „Work-Life-Balance“ fällt jedoch zunehmend schwerer. Denn wo liegt heute die Grenze zwischen beruflicher und privater Sphäre? An einen festen Ort sind viele berufliche Tätigkeiten nicht mehr gebunden, wie der Begriff „Home-Office“ zeigt. Auch an das klassische 9-to-5-Zeitfenster möchten sich nicht mehr alle Arbeitnehmer halten. Stattdessen verteilen sie ihre Arbeitszeit lieber flexibel über den Tag. Manche Arbeitnehmer können davon nachhaltig profitieren: Unter anderem können sich berufstätige Eltern an den Öffnungszeiten von KiTa und Co orientieren und so Beruf und Familie besser unter einen Hut bekommen.
Allerdings hat diese Flexibilität auch ihre Schattenseiten: Wenn zwischen Schreibtisch und Wohnzimmer nur wenige Schritte liegen, fehlt häufig auch der mentale Abstand zur Arbeit. Gerade durch mobile Endgeräte wächst etwa die Versuchung, „noch schnell“ nach Feierabend von der Couch aus E-Mails zu checken. Das birgt die Gefahr, dass die Erholungszeit zu kurz und der Geist nicht zur Ruhe kommt. Wird dies zum Dauerzustand, sind gesundheitliche Folgen nicht ausgeschlossen – das dürfte auch nicht im Interesse des Arbeitgebers liegen. Ein Grund mehr also, warum Unternehmen in einer flexiblen Arbeitswelt die Work-Life-Balance bei ihren Beschäftigten fördern sollten.
Die gute Nachricht: Mobile Endgeräte müssen nicht zwangsläufig die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen. Ganz im Gegenteil: Mit dem richtigen Betriebssystem können Diensthandys sogar dabei helfen, beides klarer voneinander zu trennen. Beispielsweise ist es dann möglich, ein privates und berufliches Nutzungsprofil auf dem gleichen Gerät anzulegen, die jedoch komplett unabhängig voneinander funktionieren. Das könnte ein wichtiger Schritt für Unternehmen sein, um dem Wunsch der Mitarbeiter nach einer besseren Work-Life-Balance nachzukommen.
Über solche getrennten Nutzerprofile verfügt zum Beispiel Android 13, das momentan für die neueren Smartphone-Generationen ausgerollt wird. Bereits bei Android 12 war diese Trennung vorhanden, die Nachfolgeversion soll nun die getrennte Nutzung noch einfacher machen.
So verfügt Googles neuestes Betriebssystem über Funktionen, die es noch attraktiver machen, ein einziges Smartphone sowohl beruflich als auch privat zu nutzen.
Diese Features betreffen insbesondere den Bereich private Daten: Wer sein Diensthandy auch in der Freizeit nutzt, möchte in der Regel keine Bilder und Videos ungeschützt vor seinem Arbeitgeber beziehungsweise dessen IT-Administratoren offenlegen. Bei Android 13 können Nutzer daher die Datenfreigabe über einen zentralen Hub managen, ebenso wie weitere Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen. Daten in der Zwischenablage werden von Android 13 automatisch nach einer gewissen Zeit gelöscht.
Darüber hinaus lassen sich private von beruflichen Medien durch getrennte Mediatheken separieren. Dadurch können Mitarbeiter Inhalte selektiv freigeben und dafür sorgen, dass Arbeitsanwendungen wie MS Teams und Co nur Zugriff auf dienstrelevante Medien haben.
Weiterhin lässt sich mit Android 13 einstellen, dass Apps nicht ständig subtil an die Arbeit erinnern. Zur Trennung von Arbeit und Privatleben gehört schließlich eine gedankliche Pause von beruflichen Themen und To Dos nach Feierabend dazu. Beispielsweise können die meisten Berufstätigen beim Tippen einer WhatsApp-Nachricht an Freunde auf Auto-Korrekturvorschläge wie „Jahresstrategie“, „Audit“ oder „Abstimmungstermin“ wohl gut verzichten.
Um solche lästigen und unfreiwilligen Störungen zu vermeiden, ist bei Android 13 im Arbeitsprofil die Funktion „Smart dictation“ hinterlegt. Diese ermöglicht die Spracheingabe bei beruflichen Apps. Da die Funktion an das Arbeitsprofil gebunden ist, werden erfasste und gemerkte Begriffe später auch nur bei Arbeits-Apps vorgeschlagen. Dies vermeidet, dass nach Feierabend Business Jargon in Form von Autokorrektur in privaten Chats auftaucht.
Zusätzlich besteht bei Arbeits-Apps die Einstellungsmöglichkeit, dass diese ab einer bestimmten Uhrzeit ausgegraut werden. Ab diesem Zeitpunkt senden die jeweiligen Anwendungen keine Benachrichtungen mehr. Entsprechend können die User ihren wohlverdienten Feierabend genießen – ohne dass sie über Notifications an die Arbeit erinnert werden.
Nicht zuletzt können Nutzer festlegen, ob Apps im persönlichen oder im Arbeitsprofil geöffnet werden sollen. Das verhindert etwa, dass dienstliche Schulungsvideos in die private YouTube Watchlist rutschen und umgekehrt.
Die Nutzung des Firmenhandys in der Freizeit kann aber auch Probleme für die IT-Sicherheit hervorrufen. So werden die meisten Mitarbeiter ihr Device früher oder später mit einem nicht nach Unternehmensstandards gesicherten Netzwerk verbinden. Um hier kein Risiko einzugehen, wird laut Google bei Android 13 jegliche Kommunikation durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Unternehmensmanagement-Richtlinien geschützt.
Zusätzlich erhalten IT-Administratoren mehr Kontrolle über die WLAN-Konnektivität von Geräten für Funktionen wie Wi-Fi Direct und Wi-Fi-Tethering. Google möchte zudem schnellere Sicherheitspatches für Bluetooth und Ultrabreitband (UWB) zur Verfügung stellen, die unabhängig vom Smartphone-Hersteller verteilt werden.
In Kürze plant Google weitere Sicherheitsfunktionen durch entsprechende Updates. Dazu gehören ein „Lost Mode“, über den IT-Administratoren Devices sperren und lokalisieren, unbefugten Zugriff unterbinden sowie Kontaktinformationen des Unternehmens auf dem Screen anzeigen können. Ebenso vorgesehen ist der Release von „Stay Private on Work Wi-Fi“. Die Funktion soll den Datenverkehr für persönliche Profile automatisch verschlüsseln und umleiten, wenn Mitarbeitende im firmeneigenen WLAN-Netz angemeldet sind. Des Weiteren sollen Beschäftigte in Zukunft von ihrem geschäftlichen Chromebook aus Nachrichten, Notifications und Bilder auf dem Smartphone sicher verwalten können.
Sie möchten mehr über Android 13 im Business Kontext erfahren? Lesen Sie hier alles über den Einsatz von Android für Ihr Unternehmen und die dafür passenden Endgeräte. Die CANCOM Experten beraten Sie gerne!