Trotz schwächelnder Konjunktur werden die globalen IT-Ausgaben auch in diesem Jahr weiter steigen. Das prognostizieren die Marktforscher von Gartner in einer aktuellen Studie. Verantwortlich dafür sei vor allem der Software-Bereich.
9. August 2023
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Bild: © Saklakova/stock.adobe.com
Laut der Studie, über die unter anderem die Fachportale “Datacenter Insider” und “Heise Online” berichtet haben, werden die IT-Ausgaben in 2023 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 4,3 Prozent auf ein Gesamtvolumen von rund 4,7 Billionen US-Dollar steigen.
Wie die Analysten von Gartner betonen, wird vor allem der Software-Bereich deutlich zulegen. So würden Firmen in diesem Jahr fast 912 Milliarden US-Dollar für Software-Lösungen ausgeben – ein Wachstum von 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein wesentlicher Grund dafür sei, dass sich Unternehmen derzeit stark auf die Optimierung interner Prozesse durch Automatisierung konzentrieren würden. Diese Optimierung sei nur umsetzbar, wenn entsprechende Software eingesetzt werde. Ebenfalls würden die Ausgaben im IT-Services-Bereich steigen (+8,8 Prozent).
Sinkende Ausgaben erwartet Gartner hingegen für Hardware-Lösungen. Vor allem für Devices würden Unternehmen in diesem Jahr mit knapp 700 Milliarden US-Dollar deutlich weniger Geld in die Hand nehmen als noch 2022 (-8,6 Prozent). Ebenfalls rückläufig, wenn auch moderater, seien die Ausgaben für Data Center-Systeme (-1,5 Prozent).
Ein Thema heben die Analysten von Gartner besonders hervor: generative KI. Darunter versteht man Applikationen, die vorhandene Inhalte wie Texte, Audiodateien oder Bilder nutzen, um daraus selbstständig neue Inhalte zu produzieren. Einer der bekanntesten Vertreter ist ChatGPT.
Laut Gartner hat die generative KI aktuell noch keinen signifikanten Einfluss auf die Höhe der IT-Ausgaben. Dies liege jedoch nicht daran, dass generative KI für Unternehmen strategisch irrelevant sei. Im Gegenteil: Den Marktforschern zufolge ist generative KI derzeit ein Top-Thema im Firmenumfeld – so würden 55 Prozent der Unternehmen, die KI bereits eingesetzt haben, inzwischen sogar auf eine KI-First-Strategie setzen.
Der kaum vorhandene Einfluss sei vielmehr darauf zurückzuführen, dass KI-Lösungen über geplante Investitionen in Unternehmen Einzug halten. Statt KI-Lösungen eigens zu erwerben, würden Firmen bestehende, bereits finanzierte Hard- oder Software durch Upgrades mit KI-Features ausstatten – und damit “intelligenter” machen.
Auch 2024 werden die IT-Ausgaben laut Gartner weiter steigen. Wie die Marktforscher betonen, werden die Ausgaben dann jedoch in allen Marktsegmenten zunehmen. Also egal, ob bei Software-, IT-Services- oder Hardware.
Die Folge sei, dass die Marke von 5 Billionen US-Dollar im kommenden Jahr erstmals überschritten werde – so die Analysten.