Jens Knoop (IBM Technology Lifecycle Services – Ecosystem Sales Leader DACH) im Interview
KI-Technologien sind in Unternehmen längst keine Zukunftsvision mehr: Immer mehr Firmen nutzen sie, um Betriebsabläufe zu optimieren und ihre Produktivität zu steigern. Um nachhaltig von KI zu profitieren, muss vor allem eines beachtet werden: die IT-Infrastruktur. Diese muss nicht nur den Anforderungen von KI gewachsen sein, sondern auch reibungslos laufen. Wie IBM Technology Lifecycle Services (TLS) Unternehmen bei der Realisierung einer solchen Infrastruktur unterstützt, erklärt IBM-Experte Jens Knoop im Interview.
27. November 2024
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Lesedauer: ca. 5 Min.
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CANCOM.info: KI-Technologien werden immer mehr zu einem festen Bestandteil des Geschäftsalltags. Was müssen Unternehmen gerade aus technologischer Sicht beachten, um den größtmöglichen Nutzen aus dem Einsatz von KI zu ziehen?
Jens Knoop: Sie benötigen vor allem eine hybride IT-Infrastruktur, die den Anforderungen von KI gerecht wird. Dazu muss vielerorts die aktuelle IT-Infrastruktur aufgerüstet und anschließend betrieben werden. Und das ist leichter gesagt als getan: So müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden – etwa die Optimierung des Netzwerks für große Datenmengen, eine hohe Skalierbarkeit, ganzheitliche Security-Maßnahmen sowie eine ausreichende Stromversorgung und Kühlung. Dabei geht es nicht nur darum, die bestehende Infrastruktur am Laufen zu halten. Die IT muss auch in der Lage sein, die technische Basis zu schaffen, um neue Technologien – wie eben KI – optimal nutzen zu können. Sei es im Rechenzentrum, in der Cloud oder am Edge.
CANCOM.info: Das klingt sehr aufwendig.
Jens Knoop: Absolut. Für viele Betriebe ist es auch kaum möglich, all diese Aufgaben ohne professionelle Unterstützung selbst zu erledigen. Oft fehlt dafür das interne Know-How.
CANCOM.info: Mit den IBM Technology Lifecycle Services, kurz TLS, möchten Sie als IBM hier nun Abhilfe schaffen. Was zeichnet IBM TLS aus?
Jens Knoop: Wir bieten Supportleistungen für den gesamten Technologielebenszyklus der jeweiligen hybriden IT-Architektur an. Wir unterstützen Unternehmen also bei Fragen rund um Planung und Implementierung, Betrieb sowie Ablösung und Recycling. Dabei können wir auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen. Darüber hinaus sind unsere Technology Lifecycle Services flexibel anpassbar – und damit sowohl für kleine Unternehmen als auch für internationale Konzerne geeignet. Das Ziel unseres Supports ist es, dass Unternehmen eine hybride IT-Infrastruktur konzipieren, planen und reibungslos betreiben können, die für heutige und künftige Anforderungen optimal gerüstet ist.
CANCOM.info: Wie eben zum Beispiel KI-Anwendungen?
Jens Knoop: Genau. Übrigens nutzen wir bei unseren Supportleistungen auch selbst KI-Technologien. Unter anderem setzen wir Chatbots auf Basis von IBM® watsonx ein, um Anfragen zu bearbeiten. Je nach Komplexität beantworten die Chatbots diese Anfragen dann selbstständig oder leiten sie an einen unserer Support-Engineer weiter. Zudem verfügen unsere Server- und Storage-Lösungen über integrierte Call Home-Funktionen: Diese können aktiviert werden, um automatisiert Fehlermeldungen an IBM zu senden. Konkret wird dann automatisch ein Ticket beim IBM Support eröffnet, um die entsprechenden Fehler zu beheben.
CANCOM.info: Automatisiert bedeutet, dass dieser Prozess im Hintergrund abläuft und Kunden davon nichts mitbekommen?
Jens Knoop: Richtig, zumindest in 91 Prozent der Fälle. Neben Chatbots setzen wir auch bei unserer Cloud-Lösung „IBM® Storage Insights Pro“ auf künstliche Intelligenz, um einen proaktiven Support zu ermöglichen. Indem die Lösung, die in der hybriden IT-Infrastruktur anfallenden Daten kontinuierlich auswertet – wobei unter anderem Machine Learning zum Einsatz kommt – können unsere Support-Mitarbeiter auf Basis dieser Analyse den Kunden proaktiv auf mögliche Probleme hinweisen und Handlungsempfehlungen geben. Nicht zuletzt können sich die Support-Mitarbeiter über das IBM Support Portal über aktuelle Trends im Support informieren – wobei die Informationen automatisch und weltweit generiert werden.
CANCOM.info: IBM setzt im Bereich TLS stark auf eine Multi-Vendor-Strategie. Was sind die Hintergründe für diese Strategie?
Jens Knoop: In einer hybriden IT-Infrastruktur ist es die Regel, dass Lösungen und Produkte verschiedener Anbieter im Einsatz sind. Diese Anbieter haben, wenn es um den Support geht, meist unterschiedliche Ansprechpartner. Für die IT eines Unternehmens kann dies einen enormen Zeitaufwand bedeuten. Je nach Problem müssen sie schließlich einen anderen Ansprechpartner kontaktieren. Diese Zeit fehlt ihnen für strategische Aktivitäten. Hinzu kommt, dass nicht alle Probleme aus der Ferne gelöst werden können: In manchen Fällen müssen Unternehmen ihren Ansprechpartnern physischen Zugriff zu ihren Rechenzentren gewähren – was die Wahrscheinlichkeit eines Sicherheitsvorfalls, auch eines unbeabsichtigten, erhöht. All diese Schwierigkeiten lassen sich vermeiden, wenn man den Anbieter-Support konsolidiert. Und genau darauf zielt unsere Multi-Vendor-Strategie ab: Wir möchten mit unseren Technology Lifecycle Services der zentrale Support-Ansprechpartner für Produkte und Lösungen verschiedener Anbieter sein – und nicht nur für unsere eigenen.
CANCOM.info: Was sind die zentralen Kundenvorteile dieser Multi-Vendor-Strategie? Die Themen Zeitersparnis und erhöhte Sicherheit haben Sie ja bereits genannt.
Jens Knoop: Genau, neben diesen beiden Punkten profitieren Unternehmen auch von einer Reduktion des Anbietermanagements, von Kostensenkungen sowie von einer Erhöhung der Resilienz der hybriden IT-Infrastruktur. Gerade letzteres wird für Unternehmen immer wichtiger: Eine resiliente IT-Infrastruktur reduziert die Wahrscheinlichkeit von IT-Ausfällen, die Schäden in Millionenhöhe verursachen können, drastisch.
CANCOM.info: Wir haben nun verschiedene Facetten der Technology Lifecycle Services beleuchtet. Wenn Sie zusammenfassen müssten: Aus welchen Gründen sollten Unternehmen auf die Support-Leistungen von IBM setzen?
Jens Knoop: Erstens setzen wir auf eine Multi-Vendor-Strategie – die die gerade beschriebenen Vorteile bietet. Zweitens verfolgen wir mit unserem Support einen ganzheitlichen Ansatz, der den gesamten Technologielebenszyklus einer hybriden IT-Infrastruktur abdeckt. Unternehmen können sich also mit den unterschiedlichsten Fragen an uns wenden – egal ob es um Planung, Implementierung, Betrieb, Ablösung oder Recycling der jeweiligen IT-Architektur geht. Drittens bieten wir Unternehmen einen proaktiven Support an. Das heißt, wir reagieren nicht nur auf Kundenanfragen, sondern informieren unsere Kunden auch proaktiv – zum Beispiel, wenn wir auf Basis unserer, auch KI-gestützten Datenanalyse, Probleme erkennen, die den Betrieb der IT-Infrastruktur unserer Kunden potenziell gefährden könnten. All unsere Support-Leistungen sind dabei auf ein Ziel ausgerichtet: Unternehmen bei der Umsetzung einer hybriden IT-Infrastruktur zu helfen, die resilient und für heutige und künftige Anforderungen optimal gerüstet ist. Dies schließt selbstverständlich moderne KI-Anwendungen mit ein.
Sie wünschen eine unverbindliche Beratung rund um die IBM Technology Lifecycle Services? Dann wenden Sie sich gerne an die Experten von CANCOM. Darüber hinaus haben Sie mit CANCOM die Möglichkeit, die Support-Leistungen von IBM durch dedizierte CANCOM-Services zu ergänzen. Dazu gehören zum Beispiel umfassende Managed Services: Hier können Unternehmen wichtige IT-Aufgaben wie den Betrieb ihrer hybriden IT-Infrastruktur komplett an CANCOM übertragen.
Jens Knoop
IBM Technology Lifecycle Services – Ecosystem Sales Leader DACH
Jens Knoop ist seit über 28 Jahren bei IBM tätig und davon seit mehr als 17 Jahren im Bereich des Wartungsgeschäftes. Er besitzt umfangreiche Erfahrungen in der Erbringung von Wartungs- und Dienstleistungen, im Produktmanagement, im Business Management und im Vertrieb – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
Aktuell ist Jens Knoop verantwortlich für den Vertrieb von Technology Lifecycle Services über die IBM Business Partner in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit seinem Team unterstützt er IBM Business Partner wie CANCOM dabei, den Betrieb und den Lifecycle der hybriden IT-Infrastrukturen der Kunden auf die Anforderungen von KI auszurichten.
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