Klein, smart, autonom: Warum effiziente KI-Modelle und Agenten jetzt durchstarten

Ob in der Produktion, im Kundendienst oder auf mobilen Endgeräten: Immer mehr Unternehmen setzen auf kompakte KI-Modelle, die lokal und ressourcenschonend arbeiten. Gleichzeitig konzipieren sie autonome Agenten, die Aufgaben selbstständig planen und ausführen, um vorab definierte Ziele zu erreichen. Diese Entwicklungen markieren einen Wandel: weg vom ausschließlichen Cloud-Einsatz, hin zu skalierbaren, datenschutzfreundlichen KI-Anwendungen direkt vor Ort. Wie Unternehmen von dieser Entwicklung profitieren können, beleuchtet dieser Beitrag.

2. April 2025

|

Lesedauer: ca. 3 Min.

250402_sml_models_ai_agent

Bild: © MUNTHITA/stock.adobe.com

Bis vor Kurzem dominierten Large Language Models (LLMs) mit Hunderten Milliarden Parametern die KI-Landschaft. Modelle wie GPT-4 oder Gemini Ultra liefern beeindruckende Leistungen, benötigen jedoch leistungsstarke Hardware und Cloud-Zugriff. Parallel dazu gewinnt ein alternativer Ansatz an Bedeutung: kleinere, effizientere Modelle, die lokal einsetzbar sind – sogenannte Small Language Models (SLMs).

Was sind Small Language Models?

SLMs sind kompakte Sprachmodelle mit deutlich weniger Parametern als klassische LLMs. Sie sind auf spezifische Anwendungsfälle optimiert, benötigen weniger Rechenleistung und lassen sich lokal, etwa auf Edge-Geräten wie Smartphones, Industrieanlagen oder in autonomen Fahrzeugen, ausführen.

Vorteile von SLMs:

  • Datenschutz: Die lokale Verarbeitung sensibler Daten macht eine Übertragung in die Cloud überflüssig und erhöht die Kontrolle – beispielsweise in der Finanz- oder Gesundheitsbranche.
  • Kosteneffizienz: Der geringere Bedarf an Infrastruktur senkt die Betriebskosten – besonders vorteilhaft für mittelständische Unternehmen sowie Unternehmen mit geringem IT-Budget.
  • Schnelligkeit & Verfügbarkeit: SLMs ermöglichen die Echtzeitdatenverarbeitung direkt am Einsatzort, auch ohne Internetverbindung, was besonders wertvoll für den Außendienst oder Produktionsanlagen ist.
  • Flexibilität: Open-Source-Modelle wie LLaMA oder Mistral lassen sich individuell anpassen und in bestehende Systeme integrieren – etwa für branchenspezifische Workflows oder Compliance-Anforderungen.

Laut der Computerwoche eignen sich SLMs besonders für Anwendungen, bei denen Datenschutz und Effizienz entscheidend sind, da sie lokal betrieben werden können und weniger Rechenleistung benötigen.

Diese Stärken machen die kompakteren Sprachmodelle besonders interessant für konkrete Business-Anwendungen. Gleichzeitig bilden sie das Fundament für eine zweite, ebenso dynamische Entwicklung: den Aufstieg autonomer KI-Agenten. 

KI-Agenten: Vom Assistenten zum autonomen System

Parallel zur Miniaturisierung von Sprachmodellen entwickelt sich ein zweiter Trend: KI-Agenten. Diese Systeme kombinieren Sprachverarbeitung mit Planungsfähigkeit, Gedächtnis und Tool-Anbindung. Ihr Ziel: Aufgaben eigenständig zu analysieren, in Schritte zu zerlegen und automatisiert auszuführen.

Was sind KI-Agenten?

KI-Agenten (auch AI Agents genannt) sind autonome Software (oder auch Hardware) -Systeme, die mithilfe von Sprachmodellen (etwa SLMs) Aufgaben analysieren, planen und eigenständig ausführen können, um so bestimmte Ziele zu erreichen. Diese Ziele werden beispielsweise von Projektteams genau vorgegeben.KI-Agenten interagieren mit digitalen Tools, Benutzeroberflächen oder APIs, um auch komplexe Prozesse automatisch zu steuern.

Vorteile von KI-Agenten:

  • Entlastung: Standardaufgaben wie Datenerfassung oder -verarbeitung können automatisiert übernommen werden.
  • Produktivitätssteigerung: Mitarbeitende können sich auf wertschöpfende Aufgaben konzentrieren.
  • 24/7-Verfügbarkeit: Agenten arbeiten ohne Pause und können Prozesse auch außerhalb regulärer Arbeitszeiten ausführen.
  • Skalierbarkeit: Agenten lassen sich flexibel auf verschiedene Aufgabenbereiche und Lasten anpassen.

Eine aktuelle Analyse von Deloitte rät Unternehmen, sich frühzeitig auf diese Entwicklung vorzubereiten: Generative KI-Agenten könnten laut der Studie eine neue Klasse digitaler Arbeitskräfte begründen, die sowohl Effizienzsteigerungen als auch neue Innovationspfade ermöglichen.

Ausblick: Wie Unternehmen profitieren

Kleinere Sprachmodelle und autonome Agenten stehen für einen Paradigmenwechsel in der KI-Nutzung: weg von komplexen, zentralisierten Cloud-Strukturen hin zu skalierbaren, bedarfsgerechten und lokalen Lösungen. Für viele Unternehmen bietet das die Chance, AI in Bereichen einzusetzen, die bisher als zu teuer, unsicher oder technisch komplex galten.

In allen Fällen unterstützt CANCOM bei Auswahl, Integration und dem Betrieb der entsprechenden Lösungen – ob als Edge-Deployment oder als gemanagter Service in der Cloud. Einen praxisnahen Leitfaden, wie Unternehmen gemeinsam mit CANCOM KI-Projekte erfolgreich und sicher realisieren können, finden Sie in diesem Beitrag.

.

Mehr zum Thema „Artificial Intelligence“

ki-nutzung
Warum KI-Nutzung im Unternehmen ein solides Fundament benötigt

Für eine gelungene KI-Nutzung mangelt es vielen deutschen Unternehmen an der passenden IT-Infrastruktur. Wie diese beschaffen sein sollte, erfahren Sie hier.

Lesedauer: 4 Min.

ki-projekte-hpe
KI-Projekte erfolgreich umsetzen: Das möchte HPE dazu beitragen

Viele KI-Projekte scheitern bisher in der Pilotphase – trotz steigender Investitionen. Gemeinsam mit NVIDIA möchte HPE dazu beitragen, dass sich das ändert.

Lesedauer: 4 Min.

ai-governance
AI-Governance: So setzen Unternehmen AI-Lösungen verantwortungsvoll und regelkonform ein 

Der ungeregelte Einsatz von AI ist hochriskant – und kann etwa zu Gesetzesverstößen führen. Unternehmen müssen daher auf eine wirksame AI-Governance setzen.

Lesedauer: 3 Min.