Es wird gedruckt, getippt und gesprochen: Gerade in Großraumbüros geht es oft lauter zu als Experten empfehlen. Störgeräusche lenken Mitarbeiter ab, lassen sie unkonzentrierter arbeiten und senken so die Produktivität. Zudem sorgt Lärm für Stress und macht auf Dauer krank. Darum setzen Unternehmen in puncto Lärmmanagement vermehrt auf Kopfhörer und Headsets mit Active Noise Cancelling (ANC) – eine Technologie, die Hintergrundgeräusche durch Antischall aktiv ausblenden kann.
4. Juni 2019
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Lesedauer: ca. 3 Min.
Bild: © Poly
30 Dezibel seien optimal, 45 gerade noch angemessen: Diese Werte empfiehlt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin für Bildschirmarbeit. Bedenkt man, dass Laserdrucker Schallpegel von rund 50 Dezibel und Unterhaltungen zwischen 40 und 60 Dezibel erzeugen, sieht die Realität in vielen Büros anders aus.
Hinzu kommt: Störende Geräusche müssen nicht laut sein. Das bestätigt der TÜV Rheinland in einer jüngst veröffentlichten Studie. Laut Experten beeinträchtigen vor allem Kollegengespräche oder Telefonklingeln die Konzentrationsfähigkeit. Ein japanisches Forscherteam hat herausgefunden, dass es gerade Unterhaltungen rund um die Arbeit sind, die bei komplexen Aufgaben besonders ablenken. Wenn der ungewollt Mithörende das Gesagte versteht, stört es oft mehr als lauter Verkehrs- oder Baustellenlärm.
Kein Wunder also, dass in einer Udemy-Umfrage mehr als die Hälfte sagen, dass sie in einem ruhigeren Arbeitsumfeld produktiver wären. Die Folgen sind nicht zu unterschätzen: Lärm mindert die Produktivität, weil er ablenkt, unaufmerksam und reizbar macht. Mit zunehmender Belastung sinken so Motivation, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit der Mitarbeiter und die Fehlerquote steigt.
Kurzum: Störgeräusche wirken sich negativ auf Arbeitsqualität und -geschwindigkeit aus. Einer Schätzung von Steelcase zufolge verliert so jeder Angestellte im Durchschnitt 86 Minuten Arbeitszeit ‒ pro Tag.
Doch Entscheider sollten sich nicht nur über die schlechtere Produktivität Gedanken machen: Die dauerhafte Lärmbelastung macht müde und krank. Selbst wenn Betroffene sie gar nicht bewusst wahrnehmen, so strengt sie dennoch an, weil beim Hören permanent Signale an das Hirn weitergeleitet und dort verarbeitet werden.
Weil das Ohr überdies ein Warn-Organ ist, versetzen Veränderungen der Schallwellen den Körper in Alarmbereitschaft und er schüttet Stresshormone aus. Die erhöhen Blutdruck und Herzfrequenz, verursachen oft Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und Schlafschwierigkeiten und begünstigen langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Um die Akustik in Büros angenehmer zu gestalten, können Unternehmen verschiedene Maßnahmen umsetzen. Sie können etwa Raumteiler mit Lärmschutz, Akustikvorhänge oder lärmdämpfende Raummaterialien verwenden. Weiterhin bietet es sich an, laute Geräte in separaten Räumen aufzustellen, für genügend Abstand zwischen Arbeitsplätzen zu sorgen oder Büroräume in unterschiedlichen Zonen aufzuteilen.
Im Kommen ist das sogenannte Sound Masking, bei dem eine eingespielte monotone Geräuschkulisse den Bürolärm kompensieren soll. Auch greifen mittlerweile viele Mitarbeiter zwecks Lärmminderung zu Ohrstöpseln oder hören mit Over-Ear- bzw. In-Ear-Headphones Musik.
Unternehmen setzen vermehrt auf Kopfhörer wie von Poly, die in der Lage sind, Hintergrundgeräusche aktiv zu unterdrücken (Bild: © Poly).
Doch gerade Letzteres kollidiert oft mit den Aufgaben der Angestellten ‒ vor allem, wenn sie beispielsweise in Call Centern tätig sind. Darum setzen Unternehmen, bei denen die Kommunikation mit Geschäftspartnern und Kunden essentiell ist, vermehrt auf das sogenannte Active Noise Cancelling (ANC) bzw. die aktive Geräuschunterdrückung.
Und so funktioniert die Technologie: Geräusche werden als Schall in Form von Wellen übertragen, die unterschiedlich ausschlagen. Will man unerwünschte Schallwellen neutralisieren, setzt man jedem Hoch ein Tief und jedem Tief ein Hoch entgegen. Dieses Konzept machen sich Noise-Cancelling-Kopfhörer und -Headsets zunutze: Über Mikrofone analysieren sie störende Schallwellen und filtern sie dann aktiv mittels Antischall weg. Besonders gut geht das bei gleichförmigen tiefen Frequenzen wie Brummen oder Rauschen.
Doch inzwischen sind hochwertige Geräte von Herstellern wie Bose, Poly, Sony oder Bang & Olufsen, die meist mit Bluetooth ausgerüstet und somit Wireless einsetzbar sind, technisch auch in der Lage, Sprache oder Wind weitgehend auszublenden. Der große Vorteil hierbei: Hintergrundgeräusche stören weniger, die Verständigung zwischen Gesprächspartnern fällt leichter und Büroarbeiter können sich besser konzentrieren ‒ ein eindeutiges Plus in Sachen Produktivität.
Auch der Kommunikationspezialist Poly, der im Frühjahr 2019 aus der Vereinigung von Plantronics und Polycom hervorgegangen ist, will unter anderem mit Lärmmanagement-Lösungen dafür sorgen, dass Mitarbeiter smarter und produktiver arbeiten können. Dafür stehen zum Beispiel mit Modellen der Voyager- oder Blackwire-Reihe ANC-fähige Headsets bereit, die sich sowohl im Büro als auch im Außendienst mit mobilen Geräten verwenden lassen.
Durch omnidirektionale Mikrofone, mit denen sich sogar schwierig zu lokalisierende Windgeräusche neutralisieren lassen, profitieren Mitarbeiter und ihre Gesprächsteilnehmer von einer höheren Klang- und Sprachqualität ohne lästige Nebengeräusche. Mit dem Plantronics Manager Pro, einer vollständig integrierten Audio- und Asset-Management-Lösung, lassen sich zudem Einstellungen und Updates remote konfigurieren. So hilft Poly, Ablenkungen in einer flexiblen Arbeitswelt wirksam zu reduzieren.
Weitere Informationen zu den einzelnen ANC-Produkten von Poly finden Sie hier in der Übersicht.