Der neue Mobilfunkstandard 5G verspricht eine umfangreiche, drahtlose Vernetzung mit Echtzeit-Datenverarbeitung – und wirft die Frage auf, ob die WLAN-Technologie mit dem neuen Standard WiFi 6 überhaupt noch relevant ist. Die Redaktion von CANCOM.info präsentiert die Technologien im Überblick.
1. April 2022
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Lesedauer: ca. 3 Min.
Bild: © tawanlubfah/stock.adobe.com
Egal ob Industrie, Einzelhandel oder Gesundheitswesen: Um die Digitalisierung voranzutreiben, muss jede Branche ihre Geräte umfassend und drahtlos miteinander vernetzen. Eine solche Vernetzung ist mit 5G und WiFi 6 möglich. So sind beide drahtlose Technologien darauf ausgerichtet, die Netzwerkkapazität und Datenrate im Vergleich zu 4G bzw. WiFi 5 signifikant zu erhöhen.
Neben diesen Gemeinsamkeiten gibt es auch Unterschiede, die Firmen beachten sollten. Die Redaktion von CANCOM.info präsentiert beide Technologien in der Übersicht.
Sowohl 5G als auch WiFi 6 haben im Vergleich zu den Vorgängertechnologien ihre Zuverlässigkeit massiv verbessert und die Latenzzeit auf ein Minimum reduziert. So ermöglicht etwa WiFi 6 die umfassende, zuverlässige Vernetzung in sogenannten “High Density”-Bereichen. Darunter fallen klar abgegrenzte Gebiete, in denen besonders viele Geräte mit einem drahtlosen Netzwerk verbunden sind – wie beispielsweise Endgeräte und IoT-Devices in Produktionshallen. All diese Geräte können gleichzeitig bedient werden, ohne dass größere Latenzzeiten auftreten. So erlaubt WiFi 6, im Vergleich zur Vorgängertechnologie, eine bis zu 8-mal höhere Datenübertragungsrate.
Ähnlich verhält es sich mit 5G. Hier sind sogar Datenübertragungsraten technisch denkbar, die die Werte von 4G um das 20-fache übertreffen. Dabei zeichnet sich der neue Mobilfunkstandard als Carrier-Grade-Technologie durch eine besonders hohe Zuverlässigkeit aus. Tatsächlich überträgt die Technologie die Daten nahezu in Echtzeit: Die Latenzzeiten liegen nur noch bei einer Millisekunde.
In diesem Bereich unterscheiden sich 5G und WiFi 6 stark – gerade, wenn es um das Thema Lizenzkosten geht. WiFi 6 lässt sich, ähnlich wie vorherige WLAN-Standards, lizenzfrei nutzen. Investitionen fallen für Unternehmen nur an, wenn sie benötigte Geräte wie Router oder Access Points kaufen.
Die Nutzung von 5G erfordert hingegen eine Lizenz beim jeweiligen Netzbetreiber – wobei dafür hohe Kosten anfallen können. Hinzu kommt die Anschaffung dedizierter, mitunter teurer, Clients.
Auch wenn die Reichweite bei WiFi 6 zugenommen hat: Mit 5G kann der neue WLAN-Standard in dieser Hinsicht nicht konkurrieren. So verfügt der neue Mobilfunkstandard wegen der geringeren Frequenz über eine höhere Reichweite sowie besseren Durchdringung – beispielsweise von Gebäuden – als WiFi 6.
Folglich ist 5G optimal geeignet, um größere Flächen in Außenbereichen zu vernetzen. Die Bandbreite kann von verteilten Produktionsstandorten bis hin zu ganzen Städten (Smart Cities) reichen.
Aus den Ausführungen geht hervor: Unternehmen werden künftig beide Technologien benötigen, um die drahtlose Vernetzung und damit die Digitalisierung zu forcieren. Eine exklusive Nutzung von 5G ist allein deshalb unwahrscheinlich, weil die Technologie im Vergleich zu WiFi 6 wegen den hohen Lizenzgebühren deutlich kostspieliger ist.
Hinzu kommt, dass Unternehmen auch mit WiFi 6 die Zuverlässigkeit und Reichweite des Netzwerks signifikant erhöhen und Latenzzeiten massiv reduzieren können – wenn auch nicht im gleichen Maße wie bei 5G. Für die umfassende Vernetzung mehrerer Geräte in klar abgegrenzten Bereichen ist dies jedoch mehr als ausreichend. Somit bietet sich WiFi 6 vor allem für die Vernetzung von Innenbereichen an, die geografisch eindeutig definiert sind. 5G ist dagegen für geografisch verteilte Außenbereiche prädestiniert – was unter anderem an der höheren Reichweite liegt.
In Zukunft werden Firmen also je nach Anwendungsfall entscheiden, ob sie WiFi 6 oder 5G für die drahtlose Vernetzung einsetzen. In der Tendenz zeichnet sich ab: WiFi 6 wird die Technologie für den Innenbereich, 5G für den Außenbereich werden. Beide Technologien stehen deshalb nicht konträr zueinander. Sie ergänzen sich vielmehr.
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