Immer mehr Unternehmen kämpfen intern mit einem rasanten Datenwachstum. Um dieses zu stemmen, müssen Firmen in der Lage sein, große Datenmengen sicher aufzubewahren. Dabei gilt es zu analysieren, welcher Kategorie die Daten zugehören, die man abspeichern möchte. So bergen “kalte”, “warme” oder “heiße” Daten unterschiedliche Anforderungen im Bereich der Datenspeicherung, die Unternehmen mit den passenden, auch cloudbasierten, Storage-Lösungen adressieren können. Im Beitrag lesen Sie, was die einzelnen Datenkategorien unterscheidet – und inwiefern moderne Objektspeicher heute für sämtliche Kategorien eingesetzt werden können.
11. Januar 2023
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Lesedauer: ca. 4 Min.
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Es ist längst kein Geheimnis mehr: Die Datenflut bereitet vielen Firmen Kopfzerbrechen. Es stellen sich Fragen wie: Wie lassen sich all diese Daten sicher abspeichern? An welchem Ort sollen welche Daten gesichert werden? Welche Storage-Lösungen sollen für den Speichervorgang genutzt werden?
Ein wichtiger Faktor, um all diese Fragen zu beantworten, ist die Kategorisierung der Daten. Gerade Unternehmen, die regelmäßig mit einer Vielzahl von Daten arbeiten, müssen analysieren, ob die Daten zu der Kategorie “kalt”, “warm” oder “heiß” gehören. Nur so können sie Storage-Lösungen auswählen, die die jeweiligen Anforderungen bestmöglich erfüllen. Das geht aus einem Beitrag des Fachportals “LANline” hervor.
Als Beispiel für eine solche Anforderung nennt der Artikel den Faktor Verfügbarkeit. “Heiße” Daten müssten für Unternehmen jederzeit verfügbar sein. Deshalb sei es erforderlich, die Daten auf schnell zugänglichen Speicherlösungen aufzubewahren. Eine andere Situation liege bei “warmen” und vor allem “kalten” Daten vor. Da Firmen diese Daten weniger häufig bis selten bräuchten, könnten hier auch langsamere und kostengünstigere Storage-Systeme zum Einsatz kommen.
Grundsätzlich sind vier Kriterien ausschlaggebend, um Daten als “kalt”, “warm” oder “heiß” zu klassifizieren: Zugriffshäufigkeit, Verfügbarkeit, Speicherdauer sowie Wichtigkeit für Geschäftsprozesse. Die Redaktion von CANCOM.info präsentiert die drei Kategorien im Überblick.
Als “kalte” Daten werden Daten bezeichnet, die Unternehmen für den laufenden Geschäftsbetrieb selten oder nicht mehr benötigen, langfristig aufbewahren und teils archivieren. Dies können zum Beispiel ältere Geschäftsdaten mit gesetzlichen Aufbewahrungsfristen sein.
Für die Speicherung von Cold Data sind Storage-Lösungen prädestiniert, die auf ein hohes Speichervolumen, eine lange Lebensdauer sowie niedrige Kosten ausgelegt sind. Solche Lösungen sind traditionell etwa das Magnetband oder die klassische Festplatte.
Daneben setzen Unternehmen vermehrt auf cloudbasierte Speichertechnologien wie cloudbasierte Objektspeicher. Diese verfügen ebenfalls über ein hohes Speichervolumen, sind kostengünstig und lassen sich zudem flexibel skalieren: Falls nötig, können Firmen unkompliziert und nahezu unbegrenzt Speicherkapazitäten hinzufügen.
“Warme” Daten werden bereits häufiger als “kalte” Daten genutzt – jedoch seltener als “heiße” Daten. In der Regel fallen darunter Daten, die zwar nicht geschäftskritisch, aber dennoch relevant für den laufenden Betrieb sind. Ein Beispiel ist die Analyse von Produktionsprozessen: Diese Analyse, die Firmen unter anderem auf Basis der Daten durchführen können, lässt Rückschlüsse auf künftige Prozessoptimierungen zu.
Für die Datenspeicherung kommen hier, ähnlich wie im Fall von Cold Data, beispielsweise klassische Festplatten sowie cloudbasierte Objektspeicher zum Einsatz.
“Heiße” Daten sind in der Regel geschäftskritisch und werden oft benötigt: Unternehmen greifen häufig darauf zurück. Darunter fallen zum Beispiel Daten, die für Echtzeitanwendungen erforderlich sind.
Entsprechend müssen diese Daten auf Storage-Lösungen gesichert werden, die kurze Zugriffszeiten ermöglichen. Dazu zählen vor allem schnelle, teure und hochperformante Flash-basierte Speichermedien – wie zum Beispiel etablierte SSDs oder auch NVMEs (spezielles Kommunikationsprotokoll für SSDs, Anm. d. Red.).
Im Gegensatz zu Cold und Warm Data war die Objektspeicher-Technologie hier lange Zeit unbrauchbar. So konnte die Technologie die erforderliche Performance nicht erreichen. Dies hat sich geändert. Indem moderne Object Storage-Lösungen Flash-basierte Speicher unterstützen, können sie inzwischen auch für Hot Data eingesetzt werden. Ein im Fachportal “Storage Insider” veröffentlichter Artikel bringt die Thematik auf den Punkt: “Object-Storage skaliert besser – und ist jetzt auch noch schnell.”
Die Ausführungen zeigen: Moderne Object Storage-Lösungen lassen sich heute im Prinzip sowohl für “kalte”, “warme” als auch “heiße” Daten einsetzen. Maßgeblich beteiligt an dieser Entwicklung sind mehrere Hersteller. Dazu gehören unter anderem die IT-Konzerne Scality, HPE und CTERA.
So hat Scality, in Zusammenarbeit mit HPE, mit “Artesca” eine Reihe von Object Storage-Lösungen auf Basis der Container-Technologie entwickelt, die laut dem Analysten Randy Kern von der Evaluator Group eine hohe Geschwindigkeit aufweisen. Dabei sind die Object Storage-Lösungen mit den “Global File Services” von CTERA nativ kompatibel. Bei den “Global File Services” handelt es sich um ein sogenanntes Global File System: Dieses stellt Unternehmen auf einer zentralen Plattform gemeinsamen Speicher zur Verfügung, auf den mehrere Rechner gleichzeitig zugreifen können. Der Hersteller CTERA betont in diesem Kontext, dass seine Plattform eine Vielzahl unterschiedlicher Speichermedien und -orte unterstützt: von der Cloud über On Premise bis hin zum Edge.
Wie Dirk Hannemann (Principal Solution Architect bei HPE) und Christian Hansmann (Solution Sales Architect bei CANCOM) im Experten-Podcast des Fachportals “Storage Consortium” beschreiben, können Firmen mit Scality, HPE und CTERA die Datenspeicherung – die auf Basis der Objektspeicher-Technologie funktioniert – sowohl für “kalte”, “warme” als auch “heiße” Daten anwenden. Während sich “kalte” Daten zum Beispiel in einer skalierbaren und kostengünstigen Cloud-Umgebung auslagern ließen, könnten “heiße” Daten am Edge zwischengespeichert werden.
Bei letzterem würden Unternehmen zusätzlich von der Funktion “Edge Filer” profitieren, die in der CTERA-Plattform integriert ist. Damit könnten Firmen Hot Data nicht nur lokal im Cache bzw. Zwischenspeicher ablegen, um so einen schnellen Benutzerzugriff zu gewährleisten. Sie hätten darüber hinaus die Möglichkeit, die Dateien über mehrere Standorte hinweg zu synchronisieren. Dies habe den Vorteil, dass Unternehmen auch an anderen Standorten auf die eigentlich lokal abgespeicherten Dateien zugreifen könnten.
Sie möchten weitere Informationen zu diesen und weiteren Themen erhalten? Hier geht es zur vollständigen Version des Experten-Podcasts. Außerdem können Sie sich für eine unverbindliche Beratung direkt mit CANCOM-Experte Christian Hansmann in Verbindung setzen.