Dass nachhaltiges Wirtschaften immer wichtiger wird, ist Unternehmen heute bewusst. Bei der konkreten Umsetzung besteht jedoch noch viel Luft nach oben. So verfügt nur jede dritte Firma über eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie – so das Ergebnis einer aktuellen IDC-Studie. Im Beitrag erfahren Sie, wieso jede Nachhaltigkeitsstrategie zwingend den IT-Bereich berücksichtigen muss – und welche drei Dimensionen eine nachhaltige IT umfasst.
11. Juli 2023
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Lesedauer: ca. 4 Min.
Die Datenmessung und -analyse, etwa in Bezug auf die Energieeffizienz von Rechenzentren, spielt eine wichtige Rolle, um eine nachhaltigere IT umzusetzen (Bild: © Gorodenkoff/stock.adobe.com).
Nachhaltigkeit ist für Unternehmen längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern ein Muss. Das betont die kürzlich veröffentlichte IDC-Studie „IT & Sustainability in Deutschland 2023“. Dies liege zum einen daran, dass das Thema Nachhaltigkeit neue Chancen und Potenziale für Unternehmen berge. So seien damit Mehrwerte wie Kostensenkungen oder Effizienzverbesserungen möglich. Zum anderen würden auch die gesetzlichen Regelungen verschärft werden.
Explizit nennen die Studienautoren die EU-Richtlinie CSRD: Diese schreibt künftig einheitliche Berichtsstandards in der gesamten EU zum Thema Nachhaltigkeit vor. Die Berichtspflicht wird dann allein in Deutschland circa 15.000 Unternehmen betreffen.
Laut IDC sind sich Firmen der hohen Bedeutung des nachhaltigen Wirtschaftens auch bewusst. Entsprechend ambitioniert seien die Nachhaltigkeitsziele. Das Problem sei die praktische Umsetzung: Der Studie zufolge verfügen nur 30 Prozent der Unternehmen über eine ganzheitliche, langfristige Nachhaltigkeitsstrategie, die auch den IT-Bereich miteinbezieht.
Laut IDC-Studie muss sich dies dringend ändern. So seien moderne IT-Lösungen unverzichtbar, um die Nachhaltigkeitssziele erreichen zu können. Entsprechend müsse der IT-Bereich im Rahmen einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie verankert werden.
Erst durch den Einsatz moderner IT-Lösungen ließe sich beispielsweise messen, wie viel Energie das lokale Rechenzentrum in der Praxis verbraucht – um davon ausgehend Optimierungsmaßnahmen einzuleiten. „Nur was erfasst beziehungsweise gemessen wird, kann auch bewertet und verbessert werden“, so die Studienautoren.
Allein dieses Beispiel zeigt: IT spielt eine wesentliche Rolle für nachhaltigeres Wirtschaften. Der Bereich „nachhaltige IT“ lässt sich dabei in drei Dimensionen unterteilen.
Welche das sind, zeigt die Redaktion von CANCOM.info in der Übersicht.
Diese Dimension ist eng mit dem obigen Beispiel verknüpft. Hier steht die Frage im Mittelpunkt, wie Unternehmen durch den Einsatz moderner IT-Lösungen dem Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele ein Stück näher kommen können – etwa, indem sie die Energieeffizienz ihres Rechenzentrums verbessern (Stichwort: Greening by IT). Beispiele für moderne IT-Lösungen nennt Bitkom im Rahmen einer Studie zum Thema Klimaschutz. Demnach können gerade Technologien wie Cloud Computing, IoT und KI dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu senken und die Energieeffizienz zu erhöhen.
Im Bereich Cloud Computing liege dies unter anderem daran, dass Anwendungen, die über die Cloud laufen, in einem großen Rechenzentrum betrieben werden – unabhängig davon, von welchen Unternehmen diese Anwendungen stammen. Dies sei in der Regel ressourcenschonender im Vergleich dazu, wenn jedes Unternehmen Applikationen in seinem eigenen lokalen Rechenzentrum betreiben würde.
Wie sich IoT und KI positiv auf die Umwelt auswirken, veranschaulicht Bitkom anhand der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance). Diese basiert auf einer umfassenden Datenbasis, die durch vernetzte Maschinen (IoT) geschaffen wird. Anhand der intelligenten Analyse dieser Daten (KI) können Unternehmen erkennen, in welchem Zustand sich die Maschinen befinden – und so bereits vor einem potenziellen Ausfall die Wartung der Maschinen veranlassen. Wie Bitkom hervorhebt, lässt sich mit Predictive Maintenance besonders die Langlebigkeit der Maschinen erhöhen.
Neben dem bloßen Einsatz moderner IT-Lösungen müssen Unternehmen gleichzeitig sicherstellen, dass ihre eigene IT-Infrastruktur nachhaltig ist (Stichwort: Greening of IT). Dafür ist es nötig, ein besonderes Augenmerk auf das Thema Beschaffung zu legen.
Hier gilt es, Fragen zu beantworten wie: Besteht die verwendete Hardware aus nachhaltigen Materialien? Werden langlebige Komponenten eingesetzt, die am Ende ihrer Lebensdauer wiederverwendet und recycelt werden können (Thema Kreislaufwirtschaft)? Unter welchen Arbeitsbedingungen wurden die IT-Produkte hergestellt und geliefert? Ist eine hohe Energieeffizienz gegeben?
Um diese und weitere Fragen zu beantworten, können offizielle Zertifizierungen wie EPEAT wertvolle Hilfestellung leisten. Der EPEAT-Standard bewertet die Nachhaltigkeit von IT-Produkten. Im Fokus stehen dabei vor allem PCs, Notebooks, Monitore, Smartphones, Tablets sowie die Netzwerkausstattung.
Neben der Beschaffung müssen Firmen zudem das Thema Betrieb beachten, um die Nachhaltigkeit der eigenen IT bewerten zu können. In diesem Kontext spielt vor allem der Energieverbrauch eine wesentliche Rolle. So gilt es, zu analysieren, wie viele CO2-Emissionen der Betrieb eines Rechenzentrums, von Software-Lösungen oder von Endgeräten erzeugt.
Gerade letzteres ist nicht zu unterschätzen. Das geht aus einer Studie von McKinsey hervor: Berücksichtigt man zusätzlich zum Betrieb auch die Herstellung der Endgeräte, verursachen diese laut Studie einen höheren CO2-Ausstoß als der Betrieb von Rechenzentren. Dies liege insbesondere daran, dass Endgeräte in höherer Anzahl vorhanden seien als die Hardware von Servern.
Insgesamt hätte der Betrieb von Rechenzentren, Endgeräten (inklusive Herstellung) und Software in Deutschland im Jahr 2021 bis zu 17 Megatonnen an Treibhausgasen verursacht. Dies entspreche der Hälfte der Gesamtemissionen von Irland.
Um die Emissionen zu senken und den Energieverbrauch zu reduzieren, können Firmen verschiedene Maßnahmen ergreifen. Dazu zählen beispielsweise ein konstantes Monitoring der Gerätenutzung sowie der Einsatz von Cloud Computing.
Das Thema „nachhaltige IT“ ist für eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie unverzichtbar – und gleichzeitig sehr komplex. Firmen müssen sich nicht nur genau überlegen, welche IT-Lösungen zu einem nachhaltigeren Wirtschaften beitragen können. Sie müssen ebenfalls darauf achten, dass die eigene IT-Umgebung nachhaltig ist.
Um Firmen bei diesen und weiteren Aufgaben zu unterstützen, haben IT-Dienstleister wie CANCOM verschiedene Leistungen im Portfolio, die sich auf alle drei Dimensionen einer nachhaltigen IT beziehen. Laut CANCOM haben Firmen damit die Möglichkeit, ihre IT nachhaltiger zu gestalten.
Welche Leistungen CANCOM konkret anbietet, erfahren Sie auf der exklusiven Themenseite.