So möchte Google eine nachhaltige IT vorantreiben

Das Thema Nachhaltigkeit nimmt in der Unternehmensstrategie einen immer größeren Stellenwert ein. Eine zentrale Rolle spielt dabei die ökologische Dimension. So setzen sich branchenübergreifend immer mehr Firmen entsprechende Ziele wie Recycling, Energieeffizienz oder CO2-Neutralität auf die Agenda. Angesichts der omnipräsenten Nutzung von IT, ist die IT-Branche, mit Konzernen wie Google, besonders gefordert. Inwiefern Google mit der Software ChromeOS und weiteren Maßnahmen die IT nachhaltiger gestalten möchte, erfahren Sie im Beitrag.

28. November 2022

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Lesedauer: ca. 4 Min.

So möchte Google eine nachhaltige IT vorantreiben

Bild: © Google

Mit der zunehmenden Digitalisierung ist die IT-Nutzung aus der heutigen Unternehmenswelt nicht mehr wegzudenken. Umso wichtiger ist es, diese Nutzung möglichst umweltfreundlich zu gestalten. Allerdings hat die IT-Branche hier noch Nachholbedarf.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die britische Wissenschaftler im Kontext des Projekts „Digital Technology and the Planet“ der Gelehrtengesellschaft „Royal Society“ erstellt und im September 2021 veröffentlicht haben. Über die Studie haben unter anderem das „Stern“-Magazin sowie das Fachportal „Informatik Aktuell“ berichtet.

Demnach war der IT-Bereich im Jahr 2019 für rund 2 bis 4 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Damit sei IT für die Umwelt aktuell eine ähnlich hohe Belastung wie der Flugverkehr.

Um dies zu ändern, muss die IT-Branche ihren CO2-Ausstoß durch zusätzliche Maßnahmen noch stärker begrenzen – so die britischen Wissenschaftler. Zum Beispiel, indem sie verstärkt erneuerbare Energien einsetzen. Ohne diese zusätzlichen Maßnahmen würde die IT-Branche künftig noch mehr CO2-Emissionen verursachen als heute.

Nachhaltige IT umfasst mehrere Dimensionen

Genau hier kommt das Thema nachhaltige IT ins Spiel – wobei die ökologische Dimension eine zentrale Rolle spielt. Damit der Einsatz von IT umweltschonend ausfällt, müssen allerdings verschiedene Facetten der IT berücksichtigt werden.

Dazu gehören vor allem die Bereiche Hardware und Software. Da bei der Herstellung von Hardware wie Notebooks oder Smartphones klimaschädliche Emissionen entstehen, müssen die Geräte so konzipiert werden, dass sie möglichst lange genutzt werden können. Dafür ist der Einsatz der richtigen Software mitentscheidend. So kann sich der Energie- und Stromverbrauch der Hardware je nach Software-Lösung massiv unterscheiden – was sich wiederum auf die Lebensdauer der Hardware auswirkt.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist der Rechenzentrumsbereich. Laut Prognosen von Bitkom wird der Stromverbrauch durch Rechenzentren bis 2030 allein in Deutschland um 57 Prozent ansteigen. Umso wichtiger wird es in Zukunft sein, den Strom aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.

Wenn es um die Umsetzung einer nachhaltigeren IT geht, nehmen aus der IT-Branche die führenden Technologieunternehmen (“Big-Tech”) Google, Amazon, Apple, Meta und Microsoft eine Vorreiterrolle ein. Das geht aus einem Report von Capgemini hervor.

Doch wie möchte Big Tech das Ziel einer nachhaltigen IT erreichen? Die Redaktion von CANCOM.info präsentiert das Beispiel Google.

So möchte Google das Thema nachhaltige IT voranbringen 

Dass Google einen großen strategischen Wert auf Nachhaltigkeit legt, ist auf der eigenen Homepage offensichtlich. Dort heißt es: „Für Google war, ist und bleibt Nachhaltigkeit eine der wichtigsten Prioritäten.“ Auch Google-CEO Sundar Pichai betonte in einer offiziellen Pressemitteilung vom September 2020, wie bedeutend der Klimaschutz für Google ist.

Entsprechend ehrgeizig sind die Klimaziele des IT-Konzerns. Laut offiziellem Umweltreport plant Google bis 2030, vollständig CO2-frei zu wirtschaften und den Energiebedarf zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen abzudecken. Und das jederzeit und über alle Standorte hinweg.

Diese Ziele möchte Google mit mehreren Maßnahmen erreichen. Diese sind unter anderem:

Entwicklung energieeffizienter Software

Ein Beispiel ist das Cloud-First Betriebssystem ChromeOS Flex, das Google Anfang dieses Jahres vorgestellt hat. Damit sollen Unternehmen die Option bekommen, ihre alten Geräte weiter zu nutzen – was die Lebensdauer der Altgeräte verlängern und die Menge an Elektroschrott reduzieren soll. So sind die Systemvoraussetzungen des Betriebssystems so niedrig angesetzt, dass dieses auch auf älteren Devices läuft. Hinzu kommt, dass die Geräte weniger Energie verbrauchen, wenn sie ChromeOS Flex anstatt älterer Windows-Versionen nutzen. Das besagt eine Studie von Justin Sutton-Parker, der für Px3 tätig ist – einem Marktforschungsunternehmen, das sich auf das Thema IT-Nachhaltigkeit spezialisiert hat. Demnach arbeiten die entsprechenden Altgeräte mit ChromeOS Flex um durchschnittlich 19 Prozent energieeffizienter.

Bei neuen Chromebooks mit ChromeOS seien im Vergleich zu neuen Microsoft-Geräten sogar Energieeinsparungen von rund 42 Prozent realistisch. Neben dem Betriebssystem liege dies auch an der Hardware. So würden Chromebooks unter anderem eine geringere thermische Leistung aufweisen. Laut einem Artikel des Online-Portals „Giga“ muss man sich bei der Nutzung von Chromebooks jedoch bewusst sein: Das Gerät ist technisch eingeschränkt. Aufwendige Prozesse wie Videoschnitt oder eine umfangreiche Bildbearbeitung ließen sich nicht ruckelfrei durchführen.

Strom aus erneuerbaren Energien im Rechenzentrumsbereich

Um bis 2030 eine CO2-freie Versorgung der eigenen Rechenzentren zu gewährleisten, investiert Google massiv in erneuerbare Energien. Laut den Marktforschern von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) gehört Google weltweit zu den größten Einkäufern in diesem Bereich. Wie aus einem Beitrag des Fachportals „Cloud Computing Insider“ hervorgeht, arbeiten Rechenzentren von Hyperscalern wie Google zudem sehr energieeffizient.

Nutzung recycelbarer Materialien bei der Hardware-Herstellung

Laut Google ist dieses Verfahren beispielsweise bei der Herstellung des Mobilgeräts Google Pixel 5 angewandt worden. So bestehe die Rückseite des Gehäuses vollständig aus recyceltem Aluminium. Dadurch sei es möglich gewesen, die CO2-Bilanz bei der Herstellung des Gehäuses um 35 Prozent zu senken. In Zukunft wolle man stets auf recycelte Materialien zurückgreifen, um eigene Hardware-Produkte zu produzieren.

Fazit

Die Beispiele zeigen: Google möchte das Thema nachhaltige IT mit verschiedenen Maßnahmen vorantreiben. Sei es auf Hardware und Software- oder Rechenzentrumsebene.

Gerade bei der Hardware- und Software-Ebene können Unternehmen auf IT-Dienstleister wie CANCOM zugehen. So berät CANCOM Firmen umfassend zu Themen rund um Chromebooks, ChromeOS oder ChromeOS Flex – inklusive der Frage, wie sich die Hardware- und Software-Lösungen von Google auf die Nachhaltigkeit im Unternehmen auswirken könnten.

Weitere Informationen zu den Bereichen nachhaltige IT, ChromeOS und ChromeOS Flex finden Sie hier.

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