„Mithilfe technischer Illustrationen lassen sich auch komplexe technische Sachverhalte visuell so aufbereiten, dass sie schnell und leicht verständlich sind“

Richtig eingesetzt, können technische Illustrationen viel Zeit und Geld sparen. Im Interview erklärt Corel-Experte Christian Schmähl, warum das der Fall ist – und wie Unternehmen die technische Illustration mit der Technical Suite von Corel in der Praxis anwenden können.

13. Oktober 2023

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Lesedauer: ca. 4 Min.

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Bild: © Gorodenkoff/stock.adobe.com (modifiziert von CANCOM)

CANCOM.info: Gerade in Bedienungsanleitungen sind technische Illustrationen ein probates Mittel. In Ihrer Position bei Corel beschäftigen Sie sich intensiv mit diesem Thema. Was sind die zentralen Merkmale der technischen Illustration?

Christian Schmähl: Technische Illustrationen vermitteln der jeweiligen Zielgruppe die wesentlichen Informationen, etwa über eine Maschine, in visueller Form. Wie Sie bereits gesagt haben, werden technische Illustrationen gerade im Kontext von Bedienungsanleitungen verwendet. Dort ergänzen sie beispielsweise den Inhalt des geschriebenen Textes – speziell dann, wenn die Botschaft besonders klar und eindeutig sein muss.

CANCOM.info: Wieso ist das Thema für Unternehmen relevant?

Christian Schmähl: Mithilfe technischer Illustrationen lassen sich auch komplexe technische Sachverhalte visuell so aufbereiten, dass sie schnell und leicht verständlich sind – vorausgesetzt, die technische Illustration wird richtig eingesetzt. Gerade bei den erforderlichen Übersetzungen in Bedienungsanleitungen kann dies enorme Kosten einsparen: Im Gegensatz zum geschriebenen Text ist es nicht nötig, spezielle Übersetzungen anzufertigen. Wer in einer Bedienungsanleitung Ersatzteile für eine Turbine textlich beschreibt, muss dies erstens präzise und zweitens in mehreren Sprachen tun – damit es möglichst viele Kunden lesen und verstehen können. Bei der technischen Illustration reicht es hingegen aus, die Ersatzteile einmal visuell aussagekräftig darzustellen. Dies ist zwar ein eher theoretisches Beispiel, aber im besten Fall kann man eine textliche Beschreibung der entsprechenden Informationen damit auf ein Minimum reduzieren. Wenn es darauf ankommt, können Fachleute oder Servicetechniker das jeweilige Ersatzteil mit einer Illustration sofort und eindeutig identifizieren. Entsprechend können Unternehmen mit technischen Illustrationen nicht nur Kosten sparen, sondern auch das Servicegeschäft beschleunigen und sicherer gestalten. Sie müssen nicht erst längere textliche Beschreibungen durchlesen und können das Ersatzteil eindeutig identifizieren.

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So könnte die technische Illustration einer Turbine aussehen (Bild: © Corel).

CANCOM.info: In welchen Bereichen setzen Unternehmen technische Illustrationen am häufigsten ein? Den Servicebereich haben Sie ja gerade erwähnt.

Christian Schmähl: Tatsächlich in allen Bereichen, in denen technisch kommuniziert wird und das Thema Service eine zentrale Rolle spielt. Denn Illustrationen sind ebenfalls Information. Beispiele sind der Maschinen- und Anlagenbau, die Agrartechnik oder der Luftfahrt- und Verteidigungssektor. Gerade für die letztgenannten Bereiche ist ein schnell drehendes Service- und Ersatzteil-Geschäft wirtschaftlich überlebenswichtig. Und diese Schnelligkeit lässt sich nur mit der Nutzung der technischen Illustration gewährleisten: In diesem Sektor gibt es so viele hochkomplexe Produkte mit so vielen unterschiedlichen Ersatzteilen, dass eine textliche Beschreibung inklusive Übersetzung jedes einzelnen Ersatzteils viel zu lange dauern und jeglichen Rahmen sprengen würde.

CANCOM.info: Der Luftfahrt- und Verteidigungssektor würde also ohne die technische Illustration nicht funktionieren?

Christian Schmähl: Dies ist natürlich sehr extrem formuliert. Aber zweifellos hätte der Sektor ohne die Nutzung der technischen Illustration ein großes Problem. Allein die Spezifikationen S1000D und S2000M, die hier für die technische Dokumentation eine essenzielle Rolle spielen, sind im Grunde genommen ein riesiger Katalog voller, visuell dargestellter, Ersatzteile und textueller Datenmodule.

CANCOM.info: Mit der Technical Suite hat Corel eine Software im Portfolio, mit der Unternehmen technische Illustrationen umsetzen können. Wodurch zeichnet sich die Technical Suite aus?

Christian Schmähl: Um technische Illustrationen richtig einzusetzen, müssen Unternehmen verschiedene Punkte beachten. Das fängt bei so einfachen Aufgaben wie der Erstellung von Screenshots an, geht über das Retuschieren von Produktfotos und hört bei der kompletten Übernahme von Konstruktionsdaten auf. Mit unserer Suite bieten wir Firmen ein ganzes Arsenal an Funktionalitäten, mit denen sie all diese und weitere Aufgaben erledigen können. Damit wird verhindert, dass sich Unternehmen im Extremfall für jede Aufgabe ein eigenes Tool anschaffen – die dann nicht miteinander kompatibel sind.

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Die Technical Suite bietet zahlreiche Funktionen, um technische Illustrationen – wie hier eines Kfz-Teiles – zu erstellen (Bild: © Corel).

CANCOM.info: Sie sagen, dass die Technical Suite aus einer Vielzahl von Funktionalitäten besteht. Welche Funktionen schätzen Ihre Kunden aktuell am meisten?

Christian Schmähl: Zum einen legen Firmen einen großen Fokus auf die Übernahme von Konstruktionsdaten. Dies lässt sich mit unserem Tool „XVL Studio“ umsetzen – wobei XVL Studio aus den Konstruktionsdaten automatisiert eine erste Version der technischen Illustration erstellt. Zum anderen setzen unsere Kunden anschließend den Corel DESIGNER ein – um die automatisch erstellte, erste Version anschließend mit beispielsweise Ortszahlen, Pfeilen und Werkzeugen zu erweitern. So wird die visuelle Illustration leicht verständlich gemacht.

CANCOM.info: Was müssen Unternehmen beachten, um die Technical Suite erfolgreich im Betrieb einzuführen?

Christian Schmähl: Ganz wichtig ist, dass sich Unternehmen vor der Einführung konkrete Gedanken darüber machen, in welchen Bereichen sie die Technical Suite einsetzen möchten. Außerdem sollten diejenigen Mitarbeiter, die unsere Lösung künftig nutzen werden, frühzeitig ins Boot geholt werden. Dann nämlich sind die Demos, die wir vor der Einführung beim Kunden durchführen, am effektivsten. All dies funktioniert nur, wenn die Entscheiderebene in eine kontinuierliche Kommunikation mit den entsprechenden Mitarbeitern tritt. So können sich die Fachleute genau die für sie passende Lösung aussuchen und diese an die Entscheider kommunizieren.

CANCOM.info: Bei der Einführung arbeitet Corel ja eng mit Partnern wie CANCOM zusammen. Wie profitieren Unternehmen von dieser Zusammenarbeit?

Christian Schmähl: Wir von Corel fungieren als Ansprechpartner für technische Fragen rund um die Technical Suite mit all ihren speziellen Lösungswegen. Wir begleiten als Experten gern die technische Evaluierung unserer Lösung. Partner wie CANCOM wiederum können Firmen umfassend dazu beraten, wie viel sie in unsere Lösung heute und in Zukunft investieren müssen, um nachhaltig davon zu profitieren. So kennt CANCOM die jeweiligen Lizenzmodelle und Kundenbedürfnisse genau – und kann den Entscheidern in kurzer Zeit individuelle, langfristig wirkungsvolle Angebote unterbreiten. Diese Kombination aus technischer Expertise unsererseits und finanzieller Expertise seitens CANCOM kommt sehr gut an. Es schafft Vertrauen, wenn Corel und CANCOM beim Kunden als Team auftreten.

Weitere Informationen zur Technical Suite von Corel finden Sie auf der exklusiven Themenseite. Außerdem können Sie dort mit CANCOM Kontakt aufnehmen – und eine unverbindliche, 20-minütige Live-Demo rund um die Technical Suite vereinbaren. Diese wird von Christian Schmähl durchgeführt.

Hintergrund zum Experten

Christian Schmähl

Product Sales Manager, Technical Graphics

Christian Schmähl, Jahrgang 1967, lebt im Rheinland bei Köln. Seine großen Leidenschaften sind Grafik, Technik und IT – was er in seiner Position als Product Sales Manager für Illustrationssoftware im technischen Bereich ideal kombinieren kann.

Als Maschinenbautechniker und technischer Illustrator wechselte er bereits 1998 in die Softwareentwicklung für technische Illustrationslösungen. Dabei beschäftigt er sich auch mit Spezifikationen und Standards wie S1000D/S2000M und Computer Graphics Metafile sowie Workflow-Optimierungen in der technischen Dokumentation.

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