Spracherkennung im Rechtswesen: So diktieren Anwälte effizienter

Die Anwaltschaft in Deutschland steht unter Druck. Schon vor der COVID19-Pandemie hatten Kanzleien mit einem hohen Kostenaufwand und permanent steigendem Zeitdruck zu kämpfen. In der Coronakrise hat sich die Lage zusätzlich verschärft – besonders wirtschaftlich. Um bestmöglich mit dieser Situation umzugehen, ist die Nutzung von digitalen Lösungen unumgänglich. Eine solche Lösung ist die Spracherkennung. 

9. Februar 2021

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Lesedauer: ca. 4 Min.

Spracherkennung im Rechtswesen: So diktieren Anwälte effizienter

Bild: © Nuance

Bereits im Jahr 2018 wurde auf der Konferenz der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) deutlich: Gerade kleine und mittlere Kanzleien plagen Zukunftsängste. Wie das Rechtsmagazin „Legal Tribune Online (LTO)“ damals berichtete, zählten zu den wichtigen Gründen Nachwuchssorgen sowie Finanzierungsfragen. Hinzu kam die Digitalisierung des Rechtswesens, die als große Herausforderung empfunden wurde.

Verbessert hat sich diese Situation bis heute kaum. Im Gegenteil: Laut einer BRAK-Studie vom Oktober 2020, über die LTO berichtet hat, hat die Coronakrise vor allem die wirtschaftliche Situation für viele Anwälte und Kanzleien verschärft. Demnach verzeichnet jeder Zweite relevant weniger Mandate als vor der COVID19-Pandemie. 10 Prozent sehen sogar einen Rückgang von 50 Prozent. Von der Coronakrise profitieren würden nur die Wenigsten (knapp 7 Prozent).

Dass die Digitalisierung eine wichtige Rolle spielt, um durch die Coronakrise zu kommen, haben die meisten Anwälte und Kanzleien laut Studie erkannt. So geben über 60 Prozent an, sich stärker mit der Digitalisierung zu befassen.

Tatsächlich ist die digitale Transformation für Anwälte und Kanzleien essenziell, damit sie auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben. Das betont unter anderem das Fachportal „Legal-Tech.de“. Das deutsche Rechtswesen würde deshalb nicht umhin kommen, digitale Lösungen einzusetzen und sinnvoll zu implementieren – um günstiger, effizienter und schneller arbeiten zu können.

Eine solche digitale Lösung ist die Spracherkennung: Diese bietet genau die Vorteile, die die Digitalisierung im Rechtswesen auszeichnet – wie eine höhere Effizienz und Schnelligkeit.

Spracherkennung ersetzt das klassische Diktat

Dies liegt daran, dass der Einsatz von Spracherkennung das digitale Diktat ermöglicht: Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass Anwälte ihre Diktate direkt in ein Word-Dokument einsprechen können. Der Text muss nicht mehr abgetippt werden.

Daraus ergibt sich ein deutlich schnellerer Workflow – womit Anwälte kostbare Zeit sparen. Die Qualität leidet dabei nicht. Im Gegenteil: Professionelle Spracherkennungssoftware weist inzwischen eine hohe Genauigkeit auf. Sollten neue Fachausdrücke auftreten, lassen sich diese in das Vokabular der Software einspeichern.

Doch ab wann rechnet sich die Anwendung einer Spracherkennungssoftware? Um das herauszufinden, ist eine individuelles Beratungsgespräch unabdingbar. In einem solchen Gespräch lässt sich unter anderem gemeinsam eruieren, welche Kanzleisoftware oder welches Diktiergerät für die Nutzung vorgesehen ist bzw. eingebunden werden soll.

Das bietet Dragon Legal von Nuance

Ein führender Anbieter im Bereich der Spracherkennung ist das Unternehmen Nuance. Mit Dragon Legal hat die Firma eine Spracherkennungssoftware im Portfolio, die speziell auf das Rechtswesen zugeschnitten ist. Laut Hersteller verfügt die Software über 400 Millionen Wörter aus juristischen Schriftsätzen. Dies gewährleiste beim Diktieren von Anfang an eine erstklassige Erkennungsgenauigkeit. Konkret liege die Genauigkeit bei 99 Prozent. Dank Deep Learning-Technologie würde es dabei keine Rolle spielen, ob der Anwalt im Großraumbüro, von unterwegs oder im Home Office spricht.

Diese Flexibilität ist gerade in Zeiten der COVID19-Pandemie elementar: Laut einer aktuellen Bitkom-Studie hat diese bewirkt, dass inzwischen über 10 Millionen Berufstätige in Deutschland ausschließlich im Home Office arbeiten.

Laut Nuance können Juristen mit Dragon Legal elektronische Dokumente in kürzester Zeit erstellen. Pro Minute seien 160 Wörter möglich – dreimal so viel wie beim Tippen. Noch mehr Effizienz entstehe durch die Möglichkeit, Arbeitsabläufe anhand von Sprachbefehlen zu automatisieren. Die Nutzung der Lösung ist dabei jederzeit sicher – das hebt der Hersteller hervor. Dies sei auch nötig: Schließlich hätten Anwälte mit sensiblen Mandanteninformationen zu tun. Demnach können Daten lokal gespeichert und abgerufen werden – ganz im Sinne des Mandanten.

Um die Nutzung von Spracherkennung für Juristen noch flexibler zu gestalten, hat Nuance mit Dragon Legal Anywhere kürzlich eine cloudbasierte Variante von Dragon Legal auf den Markt gebracht. Wie der Hersteller hervorhebt, handelt es sich dabei um eine einfache, flexible und serverbasierte Lösung, die Spracherkennung sicher und unkompliziert aus der Cloud bereitstellt – ohne die PC-Ressourcen der Nutzer zu belasten. Anwälte und Kanzleien könnten die Software direkt auf allen Geräten innerhalb einer Windows-basierten Infrastruktur einsetzen. Virtualisierte PCs und PCs mit Remote-Zugriff seien inbegriffen.

 

Mit der Spracherkennungssoftware Dragon Legal von Nuance können Anwälte digitale Diktate erstellen

Mit der Spracherkennungssoftware Dragon Legal von Nuance können Anwälte digitale Diktate erstellen (Bild: © Nuance).

Diese Kanzlei verwendet Dragon Legal

Täglich im Einsatz ist Dragon Legal unter anderem bei der in München ansässigen Wirtschaftskanzlei HEUSSEN Rechtsanwaltsgesellschaft. So nutzt Christian Weinheimer, der dort als Anwalt arbeitet, die Spracherkennungssoftware regelmäßig. Und das, obwohl er anfangs skeptisch war: „Ich hätte nicht gedacht, dass Spracherkennung jemals so gut wird.“

Inzwischen schätzt er Dragon Legal sehr. Denn die Software würde Zeit und Geld sparen. „Diese Gelder können wir anderweitig nutzen“, so Christian Weinheimer. „Man kann zusätzliche Anwälte einstellen und damit die Recherche vertiefen und die Reaktionszeit beim Mandanten beschleunigen. Jeder Anwalt hat zudem mehr Zeit, um Rechtsprobleme zu studieren und noch besser für den Mandanten erreichbar zu sein.“

Sein Fazit: „Es ist Zeit, die Diktierkassetten wegzupacken. Spracherkennung ist die Zukunft.“

Sie möchten sich weiter zu Dragon Legal informieren oder wünschen eine unverbindliche Beratung? Hier geht es zur exklusiven Themenseite.   

Dieser Artikel gehört zu einer vierteiligen Serie zum Thema Spracherkennung. Die weiteren Bestandteile sind:

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