IT-/OT-Konvergenz in der Industrie
Um die Digitalisierung erfolgreich voranzutreiben, müssen Industrieunternehmen die Themen IT und OT zusammenführen. Wieso diese Integration notwendig ist und wie CANCOM gemeinsam mit Aruba und Siemens dabei unterstützen kann, lesen Sie im Beitrag.
31. Oktober 2023
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Lesedauer: ca. 4 Min.
Bild: © Gorodenkoff/stock.adobe.com
Traditionell sind die Bereiche IT und OT in der Industrie strikt voneinander getrennt: Während die IT auf die unternehmensweite Daten- und Informationsverarbeitung abzielt, fokussiert sich die Operational Technology (kurz: OT) auf die Verwaltung und Steuerung von physischen Systemen (etwa Maschinen und Anlagen) in den einzelnen Produktionshallen.
Entsprechend haben IT- und OT-Netzwerke eine unterschiedliche Ausrichtung. IT-Netzwerke sind darauf ausgelegt, möglichst viele Systeme umfassend und firmenweit miteinander zu vernetzen. Eine solche Vernetzung lässt sich zum Beispiel über die Nutzung von Cloud-Plattformen realisieren.
OT-Netzwerke sind hingegen deutlich „kleiner“ konzipiert. Sie sollen nicht den gesamten Industriebetrieb miteinander vernetzen, sondern „nur“ die jeweilige Produktionshalle. In der Regel sind OT-Netzwerke deshalb nach außen abgeschirmt und isoliert.
Diese Trennung zwischen IT und OT existiert bis heute. Allerdings bekommt sie inzwischen Risse.
So werden IT- und OT-Netzwerke immer stärker miteinander verschmolzen. Die als IT-/OT-Konvergenz bezeichnete Vorgehensweise ist für Industrieunternehmen Pflicht, wenn sie die Digitalisierung erfolgreich vorantreiben möchten. Das geht beispielsweise aus einem Artikel des Fachportals „ChannelPartner“ hervor.
Die Bedeutung des Themas IT-/OT-Konvergenz zeigt sich unter anderem darin, dass sie die technische Voraussetzung für eine Reihe von Anwendungsfällen in der digitalisierten Industrie schafft. Ein typischer Anwendungsfall ist die vorausschauende Wartung bzw. Predictive Maintenance: Hier geht es darum, Störungen an Maschinen anhand von Daten proaktiv zu erkennen und zu beheben – noch bevor die Störungen auftreten und die Produktion beeinträchtigen. Richtig eingesetzt, kann so die Effizienz und Zuverlässigkeit der Produktion gesteigert werden.
Damit Predictive Maintenance funktioniert, müssen Unternehmen OT- und IT-Netzwerke zusammenführen. Denn nur so lässt sich eine solide Datenbasis inklusive Analyse aufbauen – die für die Umsetzung von Predictive Maintenance unerlässlich ist.
Konkret gilt es zunächst, die Maschinen in den Produktionshallen über entsprechende OT-Netzwerke miteinander zu vernetzen – damit die Maschinen kontinuierlich Daten generieren. Diese Daten müssen anschließend ausgewertet werden – wofür Unternehmen vor allem Analytics-Lösungen benötigen, die zum großen Teil an IT-Netzwerke angebunden sind.
Die praktische Umsetzung der IT-/OT-Konvergenz bringt jedoch einige Anforderungen mit sich – wie beispielsweise das Fachportal „Computer Weekly“ betont. Unter anderem müssen Firmen gewährleisten, dass die IT-Systeme stets über ausreichend Kapazitäten verfügen, um die von den OT-Geräten (etwa Maschinen oder Anlagen) generierten Daten zu verarbeiten. Angesichts der weltweit stetig wachsenden Datenmenge ist das keine leichte Aufgabe.
Weitere Herausforderungen ergeben sich im Bereich Cybersecurity: Gerade bei älteren OT-Geräten stehen Unternehmen vor dem Problem, dass diese häufig nicht den modernen Sicherheitsstandards entsprechen. Dies macht sie zu einem leichten und attraktiven Ziel für Cyberkriminelle – die die Geräte als Einfallstor nutzen können, um Angriffe auf die gesamte Unternehmens-IT zu starten. Firmen müssen deshalb das Sicherheitsniveau ihrer älteren OT-Geräte erhöhen, zum Beispiel durch eine Zero-Trust-Authentifizierung.
Nicht zuletzt sehen sich Firmen mit organisatorischen Hürden konfrontiert. Da die Bereiche IT und OT traditionell voneinander getrennt sind, werden sie von unterschiedlichen Teams mit unterschiedlichem Know-how und unterschiedlichen Sicht- und Herangehensweisen betreut. Um die IT-/OT-Konvergenz nun erfolgreich umzusetzen, müssen Unternehmen es schaffen, die verschiedenen Teams so zusammenzuführen, dass diese „eine Sprache sprechen“ und bestmöglich zusammenarbeiten.
Angesichts all dieser und weiterer Anforderungen ist es nicht verwunderlich, dass sich Industrieunternehmen in Deutschland mit dem Thema IT-/OT-Konvergenz schwer tun. Das besagt eine Studie des Marktforschungsinstituts IDC, das im vergangenen Jahr 250 industrielle und industrienahe Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern befragt hat.
Demnach liegt der Anteil derjenigen Firmen, in denen IT und OT optimal zusammenarbeiten, bei nur 17 Prozent. Bei 28 Prozent seien beide Bereiche noch komplett getrennt. Dies sei sehr bedenklich – auch wenn Besserung in Sicht sei. So soll es künftig in jedem dritten Unternehmen eine optimale Zusammenarbeit zwischen IT und OT geben – und nur noch 5 Prozent würden beide Bereiche komplett voneinander trennen.
Um die Themen IT und OT noch enger miteinander zu verzahnen, können Industrieunternehmen auf die professionelle Unterstützung von CANCOM, Aruba und Siemens zurückgreifen.
Wie der IT-Konzern hervorhebt, verfolgen die Leistungen einen ganzheitlichen Ansatz: Diese würden von der strategischen Planung über Migration und Rollout bis hin zu Monitoring und Reporting reichen.
Weitere Informationen zu den Lösungen von Aruba, Siemens und CANCOM rund um die Themen IT und OT finden Sie hier. Sie wünschen eine unverbindliche Beratung? Hier können Sie Kontakt zu den Experten von CANCOM aufnehmen.