CANCOM auf der DMEA 2025
Die DMEA ist die größte Messe in Europa für Digital Health. Genau wie im Vorjahr war CANCOM auch diesmal mit einem eigenen Stand vertreten – und präsentierte vielfältige Themen und Lösungen rund um die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Dazu gehörten vor allem Künstliche Intelligenz und Cybersecurity. Welche Themen auf dem CANCOM-Stand konkret gezeigt wurden und wie das Fazit zum Messeauftritt ausfällt, erfahren Sie im Beitrag.
16. April 2025
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Lesedauer: ca. 7 Min.
Bild: © CANCOM
Digitale Gesundheitsthemen sind facettenreich und stoßen auf enormes Interesse. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass sie, sofern richtig eingesetzt, dem akuten Personalmangel im Gesundheitswesen entgegenwirken. Tatsächlich wird der Mangel an Fachpersonal aktuell als größte Herausforderung für die Gesundheitsbranche bewertet – so die aktuelle Studie „Healthcare-Barometer 2025“ von PwC.
Dieses große Interesse hat sich auch in diesem Jahr auf der DMEA gezeigt: Mit 20.500 Besuchern, 900 Ausstellern und mehr als 470 Speakern wurden nach offiziellen Angaben sogar die Rekordzahlen des Vorjahres nochmals übertroffen.
Einer dieser Aussteller war CANCOM: So präsentierte der IT-Konzern auf einem eigenen, fast 100 Quadratmeter großen Stand zahlreiche Bereiche, die für die Digitalisierung im Gesundheitswesen eine zentrale Rolle spielen. Besonders im Fokus standen dabei die Bereiche Künstliche Intelligenz und Cybersecurity.
Die Redaktion von CANCOM.info war live vor Ort – und hat mit einer Reihe von CANCOM-Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gesprochen.
Im Bereich Künstliche Intelligenz stellte CANCOM unter anderem das Forschungsprojekt „SiMed“ (Abkürzung für „Sichere Medikation“) vor: Dieses zielt darauf ab, Medikationsfehler mit dem Einsatz von AI frühzeitig zu erkennen und so zu verhindern.
Medikationsfehler zählen laut Medizinischem Dienst zu den „Never Events“ – also zu den Ereignissen, die eigentlich niemals passieren dürften, weil sie gravierende Folgen für den Patienten haben können. Und doch gibt es sie – wenn auch statistisch gesehen (zum Glück) in relativ geringer Anzahl. Das zeigt die aktuelle Jahresstatistik des Medizinischen Dienstes. Konkret seien im Jahr 2023 von 12.500 registrierten Behandlungsfehlern knapp 200 nachgewiesene Medikationsfehler gewesen. Die Experten bezweifeln jedoch, dass diese Zahlen die Realität widerspiegeln. Sie gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
Wie „SiMed“ genau funktioniert, erklärt Nikolas Hava (Product Manager Healthcare bei CANCOM): „Wir haben ein KI-basiertes Edge-Device entwickelt, mit dem wir Kapseln und Tabletten in Dispensern visuell eindeutig erkennen und mit der ärztlichen Verordnung abgleichen können. Auf dieser Basis können wir der Pflegekraft unmittelbares Feedback geben, welche Tabletten korrekt im Dispenser platziert wurden und was unter Umständen noch korrigiert werden muss – bevor die Medikamente dann an den Patienten ausgegeben werden. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass die Patienten wirklich nur jene Medikamente erhalten, die der Arzt verordnet hat.“
Weiterhin präsentierte CANCOM in Kooperation mit NVIDIA den „Digital Human“. Dabei handelt es sich um einen AI-gesteuerten Avatar, der speziell für die Interaktion mit Patienten und medizinischem Personal entwickelt wurde. Zum Beispiel ist der Avatar in der Lage, Patienten per Videoanruf nach einer Operation zu ihrem Gesundheitszustand zu befragen. „Hier geht es uns darum, insbesondere die administrativen Tätigkeiten zu reduzieren – durch digitale Avatare, aber auch digitale Chatbots, die einem vor allem bei Dokumentationsarbeiten helfen können“, so Michael Baumgartner (Head of Business Consulting Health & Social Care bei CANCOM), der den Besuchern die Funktionen des Avatars zeigte.
Gemeinsam mit dem Partner Getinge stellte CANCOM zudem die Software-Lösung Torin vor, die ein AI-gestütztes OP-Management ermöglicht. So nutzt Torin Machine Learning, um etwa Operationszeiten minutengenau vorherzusagen oder Operationssäle, Personal, Patienten und Material exakt zu koordinieren. Dies soll Krankenhäusern unter anderem ermöglichen, ihre knappen Ressourcen optimal einzusetzen, ihre Effizienz langfristig zu steigern und Kosten zu senken.
Darüber hinaus lässt sich Künstliche Intelligenz für die Weiterbildung im Gesundheitswesen nutzen: Konkret wurde die adaptive Lernplattform „Area9“ vorgestellt. Auf Basis von Echtzeit-Daten wie Antwortzeiten, Selbsteinschätzungen und Leistungen passt die Plattform mithilfe von AI-Technologie Lerninhalte dynamisch an individuelle Bedürfnisse an. Und das bringt zentrale Vorteile mit sich, wie Julius Rummich (Business Development Manager Healthcare bei CANCOM) betont: „Durch die Anpassung an die individuellen Bedürfnisse wird Motivation erzeugt. Leute werden dazu motiviert, zu lernen und langfristig auch das Wissen zu behalten.“
Nicht zuletzt konnten sich die Besucher einen Eindruck des Roboters „Navel“ machen. Als „Sozialer Roboter“ konzipiert, wird Navel bereits etwa in Pflegeeinrichtungen als Modellprojekt eingesetzt. Laut Nelson Jung (Founders Associate bei Navel Robotics) verfügt Navel über Fähigkeiten, die man in der Robotik nicht erwarten würde – nämlich emotionale Intelligenz, Empathie und eine Beziehung zum Menschen aufzubauen. „Und das nicht nur durch Kommunikation, sondern auch durch intelligente Kopfbewegungen und überzeugend echten Blickkontakt. Außerdem kann Navel die Gesichtsdaten auswerten – und so feststellen, ob eine Person traurig oder glücklich ist – sowie Motivationen und Ziele aus gesprochenen Inhalten herausfiltern und mithilfe von Largue Language-Modellen adäquat antworten.“
Der „Soziale Roboter“ Navel auf dem CANCOM-Stand auf der diesjährigen DMEA (Bild: © CANCOM).
All diese und weitere AI-Technologien und Anwendungen können Gesundheitseinrichtungen jedoch nur erfolgreich einführen und nutzen, wenn sie für eine hohe Cybersicherheit sorgen. Denn die Bedrohungslage im Gesundheitswesen ist ernst: Laut einer Studie der gemeinnützigen Organisation „Health-ISAC“ (ISAC steht für „Information Sharing and Analysis Center“, Anm. d. Red.) haben Cyberangriffe weiter zugenommen. Neben der steigenden Anzahl an Ransomware-Angriffen führe die verstärkte Vernetzung von medizinischen Geräten (Internet of Medical Things, kurz: IoMT) zu neuen Schwachstellen in der Cybersicherheit.
Um sich davor zu wappnen, benötigen Gesundheitseinrichtungen einen ganzheitlichen Cybersecurity-Ansatz, der verschiedene Security-Lösungen umfasst. Genau diesen Ansatz kann CANCOM bieten. Das betont Can Durukan (Focus Sales Manager Security Services bei CANCOM) auf der DMEA: „Bei uns bekommen Unternehmen alles aus einer Hand. Unsere modularen und skalierbaren Leistungen sind als Managed Services oder auch „as a Service“ verfügbar – und umfassen unter anderem Threat Detection Response für IT und OT-Infrastrukturen, Schutz von IoMT-Umgebungen sowie Schwachstellenmanagement. Und wenn es kritisch wird, steht unser Rapid Response-Team mit Forensikern bei Unternehmen vor der Tür.“
Gerade der Schutz von IoMT-Umgebungen – also die Absicherung der vernetzten, medizinischen Geräte vor Cyberangriffen – ist ein zentraler Bestandteil dieses Ansatzes. Laut Theresa Meiksner (Senior IT/OT Security Architect bei CANCOM), die den Besuchern auf der DMEA das Thema IoMT-Security näherbrachte, kann ein solcher Schutz jedoch nur funktionieren, wenn die medizinischen Geräte in der IT registriert sind. „Man kann nur das schützen, was man auch kennt“, betont die CANCOM-Expertin. Nicht selten seien jedoch auch Geräte im Einsatz, die nie offiziell erfasst wurden – und somit aus sicherheitstechnischer Sicht als unsichtbar gelten. Hier setze CANCOM, mithilfe der Lösungen von Asimily und Claroty, an. Es werde Transparenz im Netzwerk geschaffen. „Wir ermöglichen das Erkennen von Schwachstellen und Auffälligkeiten im Kommunikationsverhalten zwischen den Geräten.“
Neben der Schaffung von Transparenz müssen Unternehmen zusätzlich dafür sorgen, dass die Netzwerkinfrastruktur, mit der die medizinischen Geräte verbunden sind, jederzeit geschützt ist. Nur dann können die medizinischen Geräte zum Beispiel Daten sicher verarbeiten und miteinander austauschen. Damit dies jederzeit und überall funktioniert, benötigen Gesundheitseinrichtungen sowohl WLAN-Infrastrukturen als auch sichere Mobilfunknetze.
Genau solche Mobilfunknetze stellte CANCOM auf der DMEA vor – mit Private 5G. „Wir verwenden die weltweit eingesetzte 5G-Mobilfunktechnologie und bauen damit lokale, private Netze am Campus unserer Kunden auf“, erklärt CANCOM-Experte Alexander Heinz (Director Communication Solutions bei CANCOM). „So ein Campus kann zum Beispiel ein Krankenhaus sein. Auf dieser Private 5G-Plattform können dann eine Vielzahl von Applikationen laufen.“
Neben den Bereichen Künstliche Intelligenz und Cybersecurity konnten sich die Besucher auf dem CANCOM-Stand auch zu diesen digitalen Gesundheitsthemen informieren:
Im Video: Eindrücke von der DMEA 2025 und dem CANCOM-Stand. (Video: © CANCOM)
Auch wenn Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit im Mittelpunkt standen – das Interesse der Besucher war bei allen Themen enorm, die CANCOM am Stand präsentierte. Das betont Gerhard Hacker (Senior Manager Healthcare, CANCOM). Dies habe sich von Beginn an gezeigt. „Es gab keine Aufwärmphase. Vom ersten Tag an haben wir eine regelrechte Welle erlebt, die uns mitgerissen hat. Alle unsere Stände waren voll. Die Gespräche waren dicht getaktet.“
Diese hohe Resonanz habe aber nicht nur an den Themen gelegen. Auch die Außendarstellung von CANCOM habe entscheidend dazu beigetragen. „CANCOM wird als echter Lösungspartner für das Gesundheitswesen gesehen – der zudem mit einer sicheren IT-Infrastruktur die technologische Basis für die Digitalisierung schafft. Das zeigt, dass unsere Entwicklung am Markt wahrgenommen und geschätzt wird“, so Gerhard Hacker.
Sein Fazit: „Es waren intensive und interessante Tage auf der DMEA mit vielen, vielen Kundengesprächen. Es war eine anstrengende, aber richtig gute und erfolgreiche Messe für uns.“
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