Dass die Digitalisierung für Unternehmen weltweit von essenzieller Bedeutung ist, um künftig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist allgemein bekannt. Doch welche Lösungen und Technologien werden in diesem Jahr relevant sein, um die digitale Transformation erfolgreich voranzutreiben? Mit dieser Frage haben sich Marktforschungsinstitute wie Gartner und Fachportale wie die Computerwoche eingehend beschäftigt.
5. Januar 2022
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Lesedauer: ca. 3 Min.
Bild: © geralt/pixabay.com
Die Digitalisierung wird das Jahr 2022 prägen – gerade in Deutschland. Das schreibt der Trend- und Zukunftsforscher Dr. Eike Wenzel vom Institut für Trend- und Zukunftsforschung in einem Gastbeitrag, den das Handelsblatt Ende Dezember 2021 veröffentlichte. Wörtlich heißt es: “Im Jahr 2022 muss die Digitalisierung liefern. Als langfristiger und transformationsbeschleunigender Megatrend rückt sie im kommenden Jahr noch stärker in den Vordergrund.”
Welche digitalen Lösungen und Technologien in 2022 eine wesentliche Rolle spielen werden, führen sowohl Marktforscher (Gartner, Forrester) als auch Fachportale (Computerwoche, it-daily.net) aus. Die Redaktion von CANCOM.info präsentiert zentrale Themen in der Übersicht.
Das Thema Cloud Computing hat sich in den vergangenen Jahren im Unternehmensumfeld etabliert. Wie CANCOM.info 2021 berichtete, nutzt eine deutliche Mehrheit Cloud-Technologie in ihrem Betrieb. Dabei sind Hybrid und Multi Cloud-Lösungen besonders auf dem Vormarsch.
Für 2022 wird Cloud Computing eine Schlüsselposition einnehmen. Tatsächlich geht die Bedeutung der Cloud inzwischen so weit, dass Anwendungen von Beginn an für den Einsatz in der Cloud konzipiert werden. Dieser als “Cloud-native” beschriebene Ansatz wird in diesem Jahr von großer Relevanz sein. Das geht unter anderem aus den Prognosen von Gartner und der Computerwoche hervor. So bergen Cloud-native Lösungen und Plattformen das Potenzial, die Flexibilität im Unternehmen zusätzlich zu erhöhen – und damit dessen Wettbewerbsfähigkeit.
Außerdem werden Unternehmen immer mehr gefordert sein, ihre Multi Cloud-Umgebungen einheitlich zu managen. Das betont die Computerwoche.
Noch nie waren Cyberangriffe so gefährlich für Firmen in Deutschland wie aktuell. Das belegen Zahlen des Branchenverbands Bitkoms. Demnach verursachten Cyberattacken in 2020/21 Rekordschäden von 220 Milliarden Euro – und das pro Jahr. Eine Besserung dieser Situation ist laut Bitkom nicht in Sicht.
Entsprechend verwundert es kaum, dass Unternehmen auch 2022 moderne Security-Lösungen benötigen, um ihre Digitalisierung sicher und erfolgreich zu gestalten. Damit das gelingt, wird unter anderem die Zero Trust-Architektur immer wichtiger werden – so die Computerwoche. Diese Architektur zielt darauf ab, Mitarbeiter:innen nur auf diejenigen Daten und Applikationen Zugriff zu geben, für die sie zweifelsfrei berechtigt sind.
Wie die Analyst:innen von Gartner hervorheben, wird der neue Technologieansatz “Cybersecurity Mesh” ebenfalls an Bedeutung gewinnen. In einer “Cybersecurity Mesh” werden alle Cybersecurity-Lösungen, die eine Firma einsetzt, zunächst in eine übergeordnete Architektur integriert und anschließend zentral verwaltet. Auf diese Weise soll das IT-Security-Niveau weiter gesteigert werden.
Automatisierungslösungen sind darauf ausgerichtet, sowohl interne als auch externe Prozesse automatisiert ablaufen zu lassen. Dies ermöglicht, Mitarbeiter:innen bei wiederkehrenden, mitunter aufwendigen Prozessen deutlich zu entlasten – und die Effizienz und Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen.
In 2022 werden Firmen daran arbeiten, Prozesse vermehrt zu automatisieren – wobei eine umfassende Datenverwaltung und Datenanalyse dafür die Grundlage bilden. Gartner verwendet in diesem Kontext den Begriff der “Hyperautomatisierung”. Gerade die mit Künstlicher Intelligenz angereicherte, intelligente Automatisierung – wie zum Beispiel Robotics Process Automation (RPA) – wird hier eine wichtige Rolle spielen.
RPA-Lösungen, die etwa Forrester explizit nennt, zeichnen sich dadurch aus, dass Software-Bots repetitive sowie regelbasierte Geschäftsprozesse und Aufgaben vollständig autonom bearbeiten können. Dank Künstlicher Intelligenz sind sie zudem in der Lage, auf veränderte Umstände oder Anforderungen selbständig zu reagieren.
Es zeigt sich: Um die Digitalisierung auch in diesem Jahr erfolgreich voranzutreiben, müssen Unternehmen vor allem Lösungen und Technologien für die Bereiche Cloud Computing, IT-Security, Automatisierung und Künstliche Intelligenz ins Auge fassen.
Davon nachhaltig profitieren können Firmen aber nur, wenn sie die Lösungen mit konkreten Business IT-Themen verknüpfen. Beispiele für Business IT-Themen sind die Etablierung hybrider Arbeitsmodellen, die Reduzierung von Risiken oder die Steigerung der Agilität und Effizienz.
So lässt sich Cloud Computing etwa einsetzen, um einen cloudbasierten digitalen Arbeitsplatz bereitzustellen – der wiederum für die Etablierung hybrider Arbeitsmodelle essenziell ist. Ähnlich verhält es sich bei IT-Security- und Automatisierungslösungen: Richtig angewandt, tragen diese wesentlich zur Reduzierung von Risiken beziehungsweise zur Steigerung der Agilität und Effizienz bei.
Welche Business IT-Themen für Firmen heute und in Zukunft entscheidend sein werden, lesen Sie hier im Überblick.