Employee Choice-Programme: Wie Unternehmen ihre Attraktivität steigern

Die Arbeitgeberattraktivität ist für Unternehmen heute von entscheidender Bedeutung. Wer als attraktiver Arbeitgeber gilt, kann die besten Mitarbeiter für sich gewinnen und langfristig halten – auch, wenn ein Fachkräftemangel herrscht. Um dieses Ziel zu erreichen, sind verschiedene Maßnahmen nötig, die über die finanzielle Dimension weit hinausgehen. Dazu gehören beispielsweise „Employee Choice“-Programme.

7. Dezember 2022

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Lesedauer: ca. 5 Min.

Employee Choice-Programme: Wie Unternehmen ihre Attraktivität steigern

Bild: © CANCOM

Sie sind begehrt und häufig schwer zu bekommen: gute Mitarbeiter. Laut einer aktuellen Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der deutschen Wirtschaft treffe dies gerade auf hochqualifizierte Fachkräfte zu. So sei der Fachkräftemangel in diesem Bereich im dritten Quartal 2022, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, leicht angestiegen.

Ein Artikel des Handelsblatts, der sich auf die Studie bezieht, bringt die aktuelle Situation auf den Punkt. Demnach sind Fachkräfte umso schwerer zu finden, je höher das gesuchte Qualifikationsniveau für eine Stelle ausfällt. Prinzipiell verharre der Fachkräftemangel in Deutschland auf einem hohen Niveau. Mit anderen Worten: In vielen Unternehmen übertrifft die Anzahl der offenen Stellen die Anzahl der Bewerber.

Arbeitgeberattraktivität als Wettbewerbsvorteil

Um in dieser Situation die besten Mitarbeiter zu rekrutieren und zu halten, müssen sich Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber bzw. „Employer of Choice“ positionieren. Damit das gelingt, sind einige Aspekte zu beachten. Ein ordentliches Gehalt alleine reicht nicht aus. Das betont beispielsweise ein Artikel von Glassdoor, einer Plattform für Arbeitgeberbewertungen. Denn für Bewerber sind auch Themen essenziell wie:

  • Unternehmenskultur
  • Employer Branding
  • Work-Life-Balance
  • Weiterbildungsmöglichkeiten
  • technologische Ausstattung

Gerade beim letzten Punkt knüpfen sogenannte „Employee Choice“-Programme an.

Employee Choice: Freie Wahl der technologischen Ausstattung

Diese Programme zeichnen sich dadurch aus, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern die Wahl lassen, welche technologische Ausstattung sie im Arbeitsalltag verwenden möchten. Ein Beispiel ist die freie Auswahl der Geräte – wie Computer, Tablet oder Smartphone (Choose Your Own Device). Ob diese Geräte vom Unternehmen bereitgestellt werden oder den Angestellten selbst gehören (Bring Your Own Device), spielt keine Rolle.

Neben der Steigerung der Arbeitgeberattraktivität bergen Employee Choice-Programme einen ganz praktischen Vorteil: Mitarbeiter, die etwa Computer, Tablet oder Smartphone selbst ausgewählt haben, sind in der Regel mit diesen Geräten vertraut – sodass sie damit auf Anhieb produktiv arbeiten können.

Employee Choice-Programme immer wichtiger

Dass Employee Choice-Programme für Unternehmen inzwischen mehr Pflicht als Kür sind, zeigt eine Studie von Jamf auf, über die unter anderem das Fachportal „it-daily.net“ berichtet hat. Demnach legen 86 Prozent der befragten Angestellten großen Wert darauf, dass sie ihr Arbeitsgerät frei wählen dürfen.

Hinzu komme, dass Employee Choice-Programme heute maßgeblich beeinflussen, ob sich Angestellte für Unternehmen entscheiden. Laut Studie würden 63 Prozent der Mitarbeiter eher zu denjenigen Firmen wechseln, die ihnen die Möglichkeit zur freien Wahl des Arbeitsgeräts anbieten.

In diesem Kontext stehe ein Hersteller besonders hoch im Kurs: Apple. Hätten Mitarbeiter die Wahl, würden sich 63 Prozent der Studienteilnehmer in Deutschland für einen Mac und 64 Prozent der Befragten für ein iPhone entscheiden.

Diese Schritte müssen bei der Einführung beachtet werden

Doch wie können Firmen Employee Choice-Programme erfolgreich implementieren? Jamf hat sich dieser Frage angenommen und sechs wesentliche Schritte identifiziert.

  • Aufsetzen eines Piloten: Unternehmen sollten das Programm im kleinen Maßstab starten – indem sie eine klar definierte Personengruppe bestimmen, die ihre Arbeitsgeräte frei auswählen darf. Treten dann Support- oder Softwarelücken auf, lassen sich diese leicht identifizieren.
  • Ermittlung des Bedarfs: Unter anderem gilt es festzustellen, welche Hardware oder welches Betriebssystem die eigenen Mitarbeiter für die tägliche Arbeit bevorzugen. Dies hilft, den Umfang des Employee Choice-Programms zu definieren.
  • Auswahl der richtigen Software: Damit Mitarbeiter produktiv arbeiten können, etwa mit dem Gerät ihrer Wahl, benötigen sie die richtige Software. Entsprechend müssen sich Firmen nach passenden Software-Lösungen umsehen.
  • Gestaltung einer guten User Experience: Dazu gehört vor allem, den Prozess der Beantragung bis zum Erhalt der gewünschten Technologie möglichst nutzerfreundlich zu gestalten. Eine Option ist zum Beispiel, eine digitale Plattform zu schaffen, über die die Mitarbeiter ihre gewünschten Devices unkompliziert auswählen und bestellen können.
  • Erlauben von Flexibilität: Das Ausrollen des Employee Choice-Programms im großen Stil sollte immer flexibel gestaltet sein. Das bedeutet: Mitarbeiter müssen die Möglichkeit haben, anfangs getroffene Entscheidungen wieder zu revidieren – damit sie beispielsweise ein ausgewähltes Gerät innerhalb eines bestimmten Zeitraums wieder zurückgeben können.
  • Messung der Zufriedenheit: Ein Employee Choice-Programm kann nur erfolgreich sein, wenn Unternehmen genau ermitteln, wie Mitarbeiter die gewählte Technologie, etwa ihr Device, beurteilen.

Beispiel aus der Praxis: Mac Employee Choice-Programm bei CANCOM

Ein Unternehmen, das Mitarbeitern ein Employee Choice-Programm anbietet, ist CANCOM: Im Rahmen des sogenannten „Mac Employee Choice“-Programms können Mitarbeiter von CANCOM frei wählen, ob sie einen Mac oder ein anderes Device als Arbeitsgerät nutzen möchten.

Für Carolin Hanisch-Heindl (Director Recruiting & Employer Branding bei CANCOM) steht fest: Mit diesem Programm kann CANCOM gerade junge Talente ansprechen und für sich gewinnen. „Besonders Young Professionals fragen unsere Recruiting Consultants in Bewerbungsgesprächen häufig, welche Hardware wir unseren Mitarbeitern für die tägliche Arbeit bereitstellen. Mit dem Mac Employee Choice-Programm haben sie nun die Möglichkeit, das Arbeitsgerät frei zu wählen – wobei gerade Apple bei jungen Leuten hoch im Kurs steht“, so Carolin Hanisch-Heindl. Auch die eigenen Mitarbeiter würden von dem Programm profitieren. „Wenn Mitarbeiter ihre Arbeitsausstattung selbst aussuchen können, werden sie motivierter und produktiver arbeiten können. Es sind vertraute Produkte, mit denen man sich auch privat wohl fühlt und viel mehr identifizieren kann.“

Laut Martin Mayr (Senior Vice President bei CANCOM) ist die Einführung des Mac Employee Choice-Programms ein strategisch logischer Schritt. So würde CANCOM bei Firmenhandys schon länger auf Apple-Geräte setzen. Entsprechend sei es nur konsequent, dass Apple Devices jetzt auch im Laptop-Bereich angeboten werden. Zumal das Zusammenspiel von iPhone und Mac konkrete Vorteile im täglichen Business bieten würde.

„Beispielsweise lässt sich auf dem Mac eine E-Mail aufsetzen, die von unterwegs mit dem iPhone nahtlos finalisiert und verwendet werden kann“, beschreibt Martin Mayr. Außerdem würde das Mac Employee Choice-Programm die Außenwahrnehmung von CANCOM positiv beeinflussen. „Unser Image als Leading Digital Transformation Partner wird unterstrichen, wenn beispielsweise der Account Manager beim Kunden mit hochwertigen Mac Geräten arbeitet.“

Preiswerte Beschaffung dank Leasing

Ähnlich äußert sich Thomas Stark (Chief Financial Officer bei CANCOM) – und betont, dass Mac Geräte auch in punkto Nachhaltigkeit punkten können. Dank des M1- bzw. M2-Chips würden die Devices performant und energieeffizient arbeiten. Zudem zeichne die Geräte eine lange Nutzungsdauer sowie eine hohe Wiederverwertbarkeit aus.

Wie Thomas Stark weiter ausführt, fällt die Anschaffung der Mac Geräte für CANCOM im Rahmen des Programms sehr wirtschaftlich aus. Denn anstatt die Devices zu kaufen, würde sie der IT-Konzern leasen. „Damit geben wir in Summe weniger für die Mac Geräte aus, als bei einem Kauf – auch dank des hohen Restwerts des Macs. Zudem folgen wir mit diesem Umstieg einem Trend, der sich langfristig am Markt durchsetzen wird. Wir sind überzeugt: Geschäftsmodelle, die auf das Mieten statt Kaufen setzen, sind die Zukunft.“ Insgesamt zieht er ein positives Fazit: „Das Mac Employee Choice-Programm ist auf jeden Fall ein Gewinn für uns.“

Sie planen ebenfalls die Einführung eines Employee Choice-Programms mit Apple Geräten? Hier finden Sie weitere Informationen dazu – inklusive Kontaktmöglichkeit.

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